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In diesem wirklich besonders exquisiten Agitprop-Machwerk zieht Dominic Johnson alle Register der Manipulation. Für Fans der gepflegten politischen Lüge wird aufgefahren, was das Herz des Kriegstreibers begehrt. In der Varietät der Euphemismen für's Morden ist der Autor genauso fantasievoll wie konsequent in ihrer Anwendung:

Militärische Interventionen sind kein Selbstzweck, sie sind ein Mittel. Deshalb müssen die Ziele eines Einsatzes genau definiert werden.

“Intervention” und “Einsatz” in einem Satz. Wow! Bis dahin wusste man noch gar nicht, dass sich diese Wortlügen kombinieren lassen! Aber auch inhaltlich lässt Johnson nichts an Flunkereien aus, was das Kriegstreiber-Herz begehrt:

Man könnte sich eher fragen, warum Maßnahmen gegen den IS, die im Irak weitgehend unstrittig waren und größtenteils funktioniert haben, in Syrien jetzt so problematisch sein sollten.

Ja, genau, was soll denn am Völkerrecht so besonders sein? Weshalb soll man an den Bombardierungen eines anderen Landes nicht teilnehmen? Machen wir doch sowieso ständig! Schliesslich geht es um das Herbeibomben von Demokratie:

Die Herausforderung lautet: Wer wird die derzeitige IS-Hauptstadt Rakka erobern – die Truppen des Assad-Regimes oder die demokratischen Oppositionskräfte?

Die “demokratischen Oppositionskräfte” der Al-Nusra-Front, der lokalen Sektion der Al-Kaida in Syrien – und da sage noch einer, Kriegstreiber und Propagandisten wie Johnson hätten etwa keinen Humor ;-) Für diese wirklich grossartige Leistung gibt's den Kriegstreiber-Propaganda-Artikel des Tages. Herzlichen Glückwunsch!