Riesige Anti-TTIP-Demo in Berlin: Breite Vielfalt gegen TTIP und Ceta – Warum schweigt der Westen über den Krieg im Jemen?
Einen besonders exquisiten Propaganda-Artikel will ich noch hervorheben: nämlich die angebliche “Antwort” auf den Hetzartikel heute bei der Bild am Samstag
Klar, jetzt steht man beim “ehemaligen Nachrichtenmagazin” wie die begossenen Pudel da. All die schöne Hetze hat nichts gebracht – 250'000 sind es geworden in Berlin. Schnell also zurückrudern, aber selbstverständlich ausschliesslich vergiftet:
Zigtausende Menschen sind an diesem Samstag in Berlin auf die Straße gegangen [eine blanke Lüge – es waren Hunderttausende]. Nun sollte man sich von einer Polemik nicht zu sehr ärgern lassen [abwiegeln, beschwichtigen]. Es ist gut, dass die Leute auf die Straße gehen. Gut, dass sie sich für Politik interessieren – und dann auch noch für so etwas Sperriges wie ein Transatlantic Trade and Investment Partnership, eine Partnerschaft, die nur nach komplizierten Verhandlungen zu haben ist [das sind gleich mehrere Lügen: a) das Heucheln, wie “gut” es sei, wenn sich Leute “für Politik interessieren”, b) TTIP sei “sperrig”, also kaum zu durchschauen – dabei ist die Korruption hierbei offensichtlich – und c) das sei etwa eine “Partnerschaft” sowie d) eine solche sei nur nach “komplizierten Verhandlungen” zu haben – Georg Schramm nennt sowas zu recht “Herrschaftssprache”, sie soll ausdrücken, dass man keine Chance habe, die Sachlage zu durchschauen, sie sei eben “kompliziert”]. Es ist gut, dass Menschen ihre Sorgen und Bedenken gegen politisch undurchsichtige Prozesse lautstark auf der Straße äußern – zehntausendfach [heuchelt der Autor weiter, und lügt erneut: wieder ists nur “zehntausendfach”, nicht “hunderttausendfach” oder gar “Millionenfach in Europa”]. Und so sehen wir auch die Vor- und Nachteile […] von TTIP. [Aber natürlich – die grossen Vorteile von TTIP muss man auch sehen – es gibt halt bloss für den Normalbürger keine. Wie “kritisch”!] TTIP muss schon allein deshalb Skepsis hervorrufen, weil viel zu wenig über die Verhandlungen bekannt wird [“weil viel zu wenig … bekannt wird” ist eine der unverschämtesten Lügen im Text – das Abkommen wird vollkommen im Geheimen verhandelt, es wird GAR NICHTS bekannt, was wirklich verhandelt wird]. Natürlich können solche Verhandlungen nicht basisdemokratisch geführt werden. [Ach ja, warum nicht?] […] Gefährlich sind eher diejenigen, die dieses unfertige, intransparent verhandelte Abkommen schon jetzt blind gutheißen. [Und nochmal faustdick: das Abkommen ist halt “unfertig”, man soll es erst später gutheissen? Nein, man soll es überhaupt nicht gutheissen!] […] Was ist denn dabei, wenn wir uns Gedanken […] machen […] über Lobbyinteressen, die unseren Interessen als Verbraucher womöglich entgegenlaufen? [“Womöglich” ;-) Als gäbe es hier Interessendeckungen. Das nächste offensichtliche Flunkern des Autors.] Was ist denn dabei, dass wir einfach genauer Bescheid wissen und mitreden wollen? Ich begrüße die Gespräche über TTIP – vor allem die auf der Straße.
Ja, was “ist denn dabei”, dass wir “mitreden” wollen? Nur dass wir nicht mitreden wollen, sondern dieser antidemokratische Versuch der feudalen Machtübernahme ist eine geradezu unglaublich offensichtlich korrupte Intrige, die Demokratie auszuhebeln. Nein, mein Bester, da “wollen wir” nicht “mitreden”, das wollen wir nicht haben!
publiziert Sat, 10 Oct 2015 21:02:02 +0200 #eu #heuchler #korruption #mafia #manipulation #meinungsmache #postdemokratie #propaganda #qualitätsmedien #tafta #ttip #usa