Nazis und der “Verfassungsschmutz”: Immer neue Fragwürdigkeiten beim Tod von Böhnhardt und Mundlos
Im Juni 2015 schilderten sie vor dem Ausschuss in Erfurt zum ersten Mal ihre Beobachtungen und Erfahrungen. Danach lag der tote Böhnhardt in dem Wohnmobil anders als auf den Fotos in den Ermittlungsakten zu sehen. Sie konnten sich an keine Handfeuerwaffen erinnern. Acht Schusswaffen wollen die Ermittler später gefunden haben, darunter die Dienstpistolen der in Heilbronn ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter und ihres Kollegen Martin Arnold.
Eigene Fotos, die ein Feuerwehrmann am 4. November vom Inneren des Autos machte, wurden von der Polizei konfisziert. Die Bilder sind heute verschwunden. Die Speicherkarte der Kamera wurde gelöscht. Amtsleiter S. hat das nie kritisiert, obwohl die Bilder Eigentum der Feuerwehr und damit der Stadt Eisenach waren. Das Vorgehen der Polizei nennt er einen “völlig normalen Vorgang”. Er kennt aber, räumt er auf Nachfrage ein, in seiner über 25jährigen Amtszeit keinen anderen Fall einer Beschlagnahmung von Fotos durch die Polizei.
Die Polizei untersagte der Feuerwehr damals auch, die übliche und vorgeschriebene Brandnachkontrolle vorzunehmen und im Wohnmobil nachzuschauen, ob tatsächlich alle Glutnester gelöscht sind. Die Männer wurden am Betreten des Campers gehindert. “War das nicht eine Kompetenzüberschreitung der Polizei?”, will die Grünen-Abgeordnete Madeleine Henfling wissen, und Amtsleiter S. bejaht: “Das kann man so sagen. Die Feststellung, dass ein Feuer gelöscht ist, kann nur die Feuerwehr treffen.”
publiziert Mon, 31 Aug 2015 21:27:01 +0200 #lügenpack #massenmord #mord #nazis #schlapphüte #verfassungsschmutz