Der Propaganda-Artikel des Tages: Die Kettenhunde Deutschlands simulieren einen Prozess in Griechenland
Yanis Varoufakis ist wegen Hochverrats angezeigt worden. Der griechische Generalstaatsanwalt will gegen den Ex-Finanzminister ermitteln – es geht um seinen geheimen Grexit-Plan. Nun muss das Parlament entscheiden.
Die Geschichte ist eine wahre Räuberpistole. Nur ohne Waffe. Die Munition ist nass geworden. Und ist wohl nur Übungsmunition, landläufig “Platzpatronen” genannt. Die Patronenschachtel ist jedoch leer. Eigentlich ist's auch keine Patronenschachtel, sondern eine für Hustenbonbons. Aber leer ist sie!
So könnte man die Faktenlage in dieser Sache wohl treffend beschreiben. Es geht nämlich darum, was Varoufakis nicht gemacht hat. Er hat nämlich etwas Verbotenes nicht gemacht. Aber er hat drüber nachgedacht! OK, zumindest angeblich. Das muss ja jetzt ermittelt werden, ob er drüber nachgedacht hat, um es dann nicht zu machen. Denn hätte er drüber nachgedacht, so wäre es Hochverrat, wenn er es dann auch noch gemacht hätte! Zumindest in der Interpretation seiner Gegner. Denn eigentlich geht's um was ganz anderes – und um was, das hatte Varoufakis selbst öffentlich gemacht.
Das ganze wird uns vom ehemaligen Nachrichtenmagazin zusammen mit einem Bild präsentiert, als fühle Varoufakis bereits die sich zuziehende Schlinge um den Hals. Die Botschaft ist klar: Syriza, das sind lauter Verbrecher! Hochverräter!
Hochverräter, das sind nicht etwa die Politiker von ND und PASOK, die sich haben bestechen lassen, und das Land ausgeraubt. Es sind nicht etwa die, die sich willfährig der Vernichtung Griechenlands unterworfen haben, dabei aber noch die eigenen Schäfchen ins Trockene gebracht. Hochverräter, das sind diese komischen Typen von Syriza, der Varufucker da und der andere, wie heisst der noch gleich, der mit dem Motorrad? Für die Bildzeitung reichts vermutlich.
publiziert Thu, 30 Jul 2015 09:00:00 +0200 #deutschland #griechenland #manipulation #meinungsmache #propaganda #qualitätsmedien