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Too big too jail: Das pikante Insiderwissen der JP-Morgan-Whistleblowerin Alayne Fleischmann

  • Sie hatte berechtigte Zweifel an der Werthaltigkeit der Kredite und äußerte massive Bedenken. Anstatt das Kreditbündel abzulehnen, entschied sich JP Morgan aber, die Beurteilung der Hypotheken zu beschönigen. Wenig später ergab eine Prüfung durch Fleischmanns Team, dass ein Drittel der Hypotheken aufgrund maßlos überhöhter Einkommensangaben der Kreditnehmer bewilligt wurden. Damit war klar, dass es zu vielen Zahlungsausfällen kommen würde. Das wurde auf einer Konferenz mit dem Anbieter der Kredite, Greenpoint, allein Anwesenden deutlich
  • Ein trotz Schriftverbot von Fleischmann verfasster langer Brief an ihren Vorgesetzten blieb folgenlos, obwohl sie explizit darauf hinwies, dass es ohne Betrug nicht möglich sei, das hochriskante Hypothekenpaket als risikoarmes Investment zu verkaufen. JP Morgan stufte die faulen Hypotheken dennoch deutlich oberhalb des Ramsch-Niveaus ein, indem die Bank die Grenzen, ab denen die Bank Ramsch unterstellt, noch oben verschob. Der eigentlich notwendige Risikohinweis der Vertriebsabteilung beim Verkauf des Hypothekenpakets unterblieb. Den Berichten der US-Medien zufolge war das seinerzeit gängige Praxis der Banken im Geschäft mit hypothekenbesicherten Wertpapieren
  • Später wurde bekannt, das JP-Morgan-Boss Jamie Dimon bereits zwei Monate vor dem Greenpoint-Deal einen Manager der Bank damit beauftragt hatte, sich um den Abbau der Ramsch-Hypotheken im Portfolio der Bank zu kümmern. Er wollte, dass sie verkauft werden, weil „dieses Zeug in Rauch aufgehen könnte.“ Vor der Untersuchungskommission zur „Subprime-Krise“ in den USA erzählte Dimon 2010 jedoch das Gegenteil: Die Führungsriege der Bank sei hinters Licht geführt worden.

Weitere Details gibt's im Handelsblatt. Den Original-Artikel im Rolling Stone gibt's hier.

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