Die Linkspartei soll sich “der Debatte stellen”… – Wahl in der Ostukraine: Für Kiew kandidiert keiner
Wie ideologisch verblendet der Bundesbank-Vorstand leider ist, zeigt er durch solche laut ausgesprochenen Dummheiten
Macht das Beispiel einer Bank, Negativzinsen zu erheben, demnächst Schule? Hoffentlich nicht, sagt Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret. Das wäre schlecht für die Sparkultur in Deutschland.
Siehe diesen Bericht. Nun mag ja der eine oder andere gerne etwas zurücklegen. Dagegen ist aus individueller Sicht auch nicht das Geringste zu sagen. Volkswirtschaftlich ist das Sparen jedoch ausschliesslich schädlich – so schädlich wie sein Gegenstück, der Konsum auf Pump. Denn volkswirtschaftlich muss das Geld möglichst im Fluss gehalten werden, und keinesfalls im Sparbüchlein oder gar im Sparstrumpf. Denn so wird es dem Geldkreislauf entzogen, oder die Zocker spekulieren damit, solange das nicht endlich wieder abgestellt wird. Umgekehrt soll möglichst auch kein Geld auf Spekulation oder Konsum geschöpft werden. Konsum auf Pump ist in Wirklichkeit das, was die nachfolgende Generation belastet, und nicht Kredit für Investitionen, bei der die nachfolgende Generation nicht nur Zahler, sondern auch Nutzniesser ist.
Die hier wieder einmal besungene “Sparkultur“ ist also ein höchst zweischneidiges Schwert, und im Wesentlichen wirkt sie nicht positiv auf die Gesellschaft. Zudem wird das private Ansparen auch gerne mit der Austeritätspolitik der Staaten durcheinander gebracht, die von denselben Protagonisten ebenfalls als “Sparen” bezeichnet wird.
Richtig wäre vielmehr gewesen, hätte der Bundesbank-Vorstand nach mehr Konsum gefragt, und nach Mitteln, wie man diesen anheizen kann. Denn in der Krise stockt in der EU die Nachfrage inzwischen vollständig. Das aber nicht mangels “Sparkultur”, die sowieso nur diejenigen aufweisen können, die über ein gutes Einkommen verfügen – wenn's grade mal zum Überleben reicht, ist Ansparen zwar vielleicht von manchen gewünscht, aber von den Betroffenen eben gar nicht zu leisten. Nein, die Nachfrage stockt gerade durch das viel zu tiefe Medianeinkommen in reichen Industrieländern wie beispielsweise Deutschland, sowie durch die verheerende Austeritätspolitik, das “Sparen”. Was wir hier gerade bräuchten, wäre das Gegenteil der beschworenen “Sparkultur”.
publiziert Mon, 03 Nov 2014 13:26:46 +0100 #austerität #eu #finanzkrise #ideologie #kommentar #marktradikalismus