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Briefe über den Abgrund

Titelbild

Tieftraurig über die deutsch-russische Entfremdung schreibt der kaliningrader Professor Wladimir Gilmanov seinen alten Bekannten und appelliert mit Nachdruck an die Völkerfreundschaft.

Die russische Sichtweise kommt in Deutschland nur sehr selten vor und auch die russischen Menschen erhalten hier kaum Stimme und Gesicht. Das ist nicht einfach nur schlecht, politisch gewollt und gut für die Feindbildpflege, es bedeutet, dass wir unseren Sinn als Mensch, mit anderen Menschen zu kommunizieren, verfehlen. Prof. Wladimir Gilmanov ist im russischen Kaliningrad eine Institution, zu seinen Vorträgen wird gepilgert. In Kaliningrad, dem früheren ostpreußischen Königsberg, wurde er 1955 geboren. Es gab Zeiten, da reiste er als gefragter Redner durch Deutschland. Gefragt war dabei nicht nur seine Kenntnis Immanuel Kants oder der ostpreußischen Dichter des 17. bis 20. Jahrhunderts, sondern immer wieder auch seine Kennerschaft des Philosophen Johann Georg Hamann (1730 bis 1788), der seinerzeit viel bekannter noch als Kant war und den die Dichter des Sturm und Drang wie Johann Wolfgang von Goethe ebenso wie die Romantiker, lasen und diskutierten. Die deutschen Kollegen und Freunde von einst schreiben ihm inzwischen Briefe voller Hass und wenden sich von ihm ab. Auch in Russland ist er durch seine Liebe zu Deutschland ins Abseits geraten, sitzt also auch hier zwischen allen Stühlen. Deshalb ist er an der Föderalen Kant-Universität auch nicht am Institut für Germanistik tätig, sondern wurde abgeschoben in Querschnittsbereiche sowie zu den allgemeinen und Anfängerkursen. Er bleibt ein Russe, wie er sagt, einer, der nicht den Angeboten folgt, nach Deutschland zu wechseln. Er bittet die Deutschen dringend, wenigstens seine Briefe zu lesen. Weil er sie kennt aus ihrer Literatur und weil er sie liebt. Aus fünf Briefen der Jahre 2022 bis 2025 werden hier zwei veröffentlicht.

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