Ein Plädoyer für die Impfgeschädigten
Ich habe Dutzende Besprechungszimmer-Tische gesehen, an denen Mandanten Aktenordner neben Schmerzmitteln stapeln, während sie zugleich z.B. auf ihre Facialparesen und neurologischen Schäden aufmerksam machten, weitere Mandanten, die vor der Pandemie Marathon liefen und heute nach zwei Supermarktgängen pausieren müssen oder keine 100 m mit ihrem Hund spazieren können. Menschen, deren Arztberichte in Fachchinesisch ersticken, während das Leben leiser wird. Menschen die in Schmerztherapien seit Jahren still vor sich hin leiden und innerlich wünschen, dass sie der liebe Gotte von ihrem Leid erlösen möge, junge Frauen, die so starke ME/CFS haben, dass sie seit Jahren bettlägerig sind und nur wenige Stunden wach sein können, Herzinfarkte, Schlaganfälle und viele Todesfälle, bei denen auch den Hinterbliebenen ein Kloß im Hals stecken bleibt, wenn sie dann im Urteil lesen, dass alles dahingestellt bleiben könne, da ja das Zulassungsprodukt - auf das es ankomme (nicht die verabreichte Charge) ein positives Nutzen - Risiko - Verhältnis aufgewiesen habe, also auch der Tod eines Menschen bedauerlich, aber zu vernachlässigen und für die Allgemeinheit aufopfernd hinzunehmen sei. Einer Aufklärung bedürfe es da nicht.
Für sie schreibe ich diesen Text: nicht um zu spalten, sondern um sichtbar zu machen, was viel zu oft im Rauschen untergeht. Die leise Statistik des Alltags Wenn Behörden von „sehr selten“ sprechen, klingt das wie Entwarnung. Für Betroffene bedeutet es: sehr selten, aber ich. Selten bleibt selten – bis es dich trifft.