Nichts zu verbergen
Die Leichtfertigkeit, mit der viele Menschen ihre Daten im Internet hinterlassen, könnte sie langfristig in unangenehme Situationen bringen, auch wenn sie nichts verbrochen haben.
Es gibt kaum eine Aussage, die dem Prinzip des Datenschutzes drastischer zuwider läuft als „Ich habe doch nichts zu verbergen“. Für viele klingt das beruhigend. Aber was, wenn genau dieser Satz der Anfang vom Ende der eigenen Selbstbestimmung ist? Was, wenn unsere Daten, unsere Kontakte, unsere Vergangenheit oder sogar die Vergangenheit anderer, mit denen wir nur am Rande zu tun haben, plötzlich gegen uns verwendet werden? In einer Welt, in der Konzerne wie Palantir ganze Bevölkerungen durchleuchten können, reicht es als Verdachtsgrund oft schon, dass man überhaupt existiert. Wer wissen will, wie weit wir unsere Freiheit bereits verloren haben, muss nicht auf dystopische Zukunftsromane warten. Die Zukunft ist längst da, sie heißt: Datenschatten.