Da nun auch Markus Krall die Lüge wiederholt, Faschisten seien Sozialisten, hier der Hinweis, dass diese Lüge alles andere als neu ist
Mussolini hat den Faschismus explizit als Konkurrenz zum Sozialismus gegründet. Wie Sozialismus auch, so ist der Faschismus kollektivistisch: das Kollektiv zählt mehr als der Einzelne – allerdings mit einer entscheidenden Ausnahme: ausser, dieser Einzelne ist der Führer.
Denn links ist im Faschismus gar nichts. Die Linke hat als gemeinsames ideologisches Element die Gleichheit aller Menschen. Im Faschismus sind Menschen jedoch ganz und gar nicht gleich. Bei der deutschen Spielart des Faschismus, dem Nationalsozialismus, geht das soweit, dass es “Untermenschen” geben soll, und darunter noch die Juden.
Faschismus bedeutet Korporativismus. Die politische Rechte macht einen Deal und gründet ein totalitäres System. So ist nicht nur Mussolini, sondern so ist auch Hitler an die Macht gekommen, getragen von Konservativen und Nationalliberalen, von Oligarchen und ihren Konzernen. Der Zweck ist, der Linken insofern Konkurrenz zu machen, das man behauptet, man habe nur das Wohl des Volkes im Sinn. Die Simulation, man sei irgendwie links, ist von Anfang an Teil des Faschismus. Es geht ja darum, die Depplein zu verarschen, die den Herrschern abkaufen, sie kümmerten sich etwa um die Belange des “einfachen Mannes”.
Und da kommt auch die Lüge her, Faschismus sei etwa Sozialismus. Die Profilügner der Nazi-Propaganda haben “Sozialismus” sogar als Teil des Parteinamens eingeführt. Ursprünglich hiess ihe Partei ja DAP. Um das “Arbeiter” noch mehr zu betonen, hat man den Widerspruch in sich eines “Nationalsozialismus” dazu erfunden. Sozialismus kann jedoch niemals national sein, denn damit beruft er sich auf Ungleichheit. Entsprechend gibt es im Sozialismus auch von Anfang an die Internationale.
Bei so manchem Zeitgenossen bin ich nicht sicher, ob er nur zu dumm ist, Kollektivismus und Sozialismus auseinander halten zu können. Da sich Markus Krall jedoch explizit auf seine Bildung beruft, bleibt mir nur fest zu stellen, dass Krall sich eigener Darstellung nach wissentlich und absichtlich die Propaganda-Lügen der Nazis zu eigen macht. Was sein Motiv für diese seine Lügen ist, soll er selber erklären. Was eine interessante Frage ist, denn den Faschismus als utiliaristische Ideologie eint auch die Haltung, dass Lügen gewollt und erlaubt ist, um politische Ziele zu erreichen. Faschisten lügen immer. Wie hier Markus Krall.