Kinder, die auf Displays starren
Der Bestseller „Generation Angst“ von Jonathan Haidt weiß nichts von Überwachung und Zensur, ist aber trotzdem ein Muss für Eltern, Lehrer und Politiker.
Die FAZ mag dieses Buch nicht und der NDR auch nicht unbedingt. Die Universität Würzburg hat sogar eine Stellungnahme von drei Psychologen veröffentlicht, die vor dem Autor warnen. Ein Scharlatan sei dieser Professor aus New York. Jemand, der sich die Studien herauspicke, die ihm in den Kram passen, und so aus den Digitalplattformen einen Sündenbock mache, anstatt sich auf das zu konzentrieren, worauf es im Moment wirklich ankomme — auf die Technologiekonzerne, die endlich „sorgfältiger“ prüfen und „potenziell schädliche Inhalte mit Warnhinweisen versehen“ müssten. Da ist sie also wieder, die Gefahr aus dem Internet. „Angst ist ein schlechter Ratgeber“, schreiben die Kollegen aus Würzburg und können doch nicht anders, als nach Kontrolle zu rufen und nach „Medienerziehung“ sowie einen Forschungsstand zu beschwören, der immer noch behauptet, dass „viele Kinder und Jugendliche“ von den neuen Kanälen „profitieren“.