Das Ärzteblatt beginnt, die RKI-Leaks zur Kenntnis zu nehmen
Für manche Fachleute wie den Medizinstatistiker Prof. Dr. rer. nat. Gerd Antes kommt durch die Protokolle die Komplexität des Geschehens erst jetzt ans Tageslicht. Dabei sei Transparenz in so einer Krise wichtig, sagte Prof. Dr. med. Jonas Schmidt-Chanasit dem MDR. Der Virologe richtete seine Kritik an die Politik: „Das ist etwas, worüber das RKI ja nicht entschieden hat. Das ist ganz klar eine Kritik an den politischen Entscheidungsträgern, die diese notwendige Transparenz nicht hergestellt haben“, sagte der Forscher. Offen ist die Frage, ob das RKI gegen den mutmaßlichen Whistleblower vorgeht. Es teilte auf Anfrage mit, dass man dazu „aus ermittlungstaktischen Gründen“ keine Angaben machen könne.
Klar, dass man nach Unterdrückung des Whistleblowers fragt, schliesslich ist das Ärzteblatt seinen Anzeigenkunden verpflichtet. Offensichtlich hat sich die Redaktion trotzdem entschlossen, mal vorsichtig reinzutasten, falls das Schiff nun tatsächlich sinken sollte, und man die Corona-Nummer verlassen müsste. Ab da werden auch alle Redakteure und “Journalisten” des Ärzteblatts im Widerstand gewesen sein.