Einmischung in eigene Angelegenheiten
Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks üben in einer Erklärung offen Kritik an ihren Sendern wegen deren Umgangs mit der Coronapolitik und des deutschen Kriegskurses.
Die Medien sind selten die Ursache für eine politische Fehlentwicklung. Und doch gibt es kaum eine, an der sie nicht beteiligt waren. Ohne massive mediale Unterstützung wären weder die Grundrechtsverletzungen in der Coronazeit möglich gewesen noch das Aufkommen der derzeitigen brandgefährIichen Kriegsstimmung. Wachsame Medien könnten das Schlimmste verhindern, indem sie die kritische Öffentlichkeit mobilisieren oder den Rezipienten zumindest durch die objektive Präsentation verschiedener Perspektiven erlauben, sich eine eigene Meinung zu bilden. Eingeschläferte oder staatskonforme Medien machen alles nur noch schlimmer. So wurde und wird die Gewaltenteilung auch bezüglich der „vierten Gewalt“ torpediert und durch Gewaltenverschmelzung ersetzt. Das unlängst veröffentlichte „Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland“ ist insofern ein hoffnungsvolles Signal, zumal Mitwirkende von ARD, ZDF und Deutschlandfunk daran beteiligt waren. Eingebettete Akteure wie der „Deutsche Journalistenverband“ versuchen jedoch, das Feuer einer überfälligen Erneuerung der Leitmedien gleich wieder auszutreten.