Wie die RKI-Files das Spiel ändern
Die vom https://multipolar-magazin.de/ veröffentlichten RKI-Files ändern das Spiel. Aber nicht nur das Pandemie-Spiel. Ein Wiederfinden der Balance ist möglich.
Die RKI-Files belegen, wie die Argumente der Kritiker während der Corona-“Pandemie” nicht nur von aussen an die Regierung herangetragen wurden; nein, dieselben Argumente hatten auch die Fachleute beim RKI, und jene wurden in Besprechungsprotokollen festgehalten. Diese Protokolle wurden nun in stark geschwärzter Fassung, aber immerhin für die Öffentlichkeit sichtbar von Multipolar freigeklagt. Die Protokolle belegen jedoch noch etwas weiteres Relevantes: nämlich dass es Anweisungen von oben waren, die das in Funk und Fernsehen verbreitete und gegen alle Kritik immunisierte Corona-Narrativ bestimmt haben. Fachlich begründet war so gut wie nichts davon.
Das sollte jedoch nicht überraschen. Denn wenn man die Corona-Erzählung der Politik- und Medienpandemie verfolgt, so hat sie sich eine 180°-Wende an der anderen geleistet: aus “Masken nützen nichts” wurde die Maskenpflicht, aus ”Selbernähen” wurde schliesslich mit Zwischenschritten die für einige Politiker und Hersteller finanziell höchst einträgliche Staubschutzmaskenpflicht.
Dass hier nicht “die Wissenschaft” Haken wie ein Hase geschlagen hat, hätte jedem auffallen müssen, der ein grundlegendes Verständnis mitbringt, wie Wissenschaft arbeitet: durchaus kontrovers, aber gründlich und damit langsam.
Dieses Hakenschlagen und Umdichten ist es jedoch, was ein Narrativmanagement auszeichnet. Es gilt, unter allen Umständen die Deutungshoheit zu wahren. Dazu muss auf Widersprüche von aussen schnell reagiert werden, was das ständige Wechseln von Positionen bedeutet. Man sieht es nicht nur bei den Masken, sondern überall: “die Zahlen” sind erst Gesamtsummen von positiv getesteten Fällen, dann ist der “R-Wert” wichtig, und nun geht es rüber zur “Inzidenz”. Die Impfpflicht ist eine Verschwörungstheorie, dann wird sie eingeführt, oder halt nur für Pflegekräfte und Soldaten. Die mediale Abbildung besteht aus völlig unkritischem Folgen dieses Tanzes der Wissenschaftssimulation. Politik und Medien tanzen als Paar den Wienerwalzer ganz nach der Pfeife der Pharma-Industrie und des Millionen-Bakschisch der Lobby-Organisationen.
Wie ist es möglich, dass sich so viele Menschen von diesem absurden Theater derart beeindrucken lassen, dass sie alles mitmachen, bis hin zur Teilnahme am grössten medizinischen Experiment der Geschichte, in dem sie ihre Gesundheit einer nicht ausreichend getesteten experimentellen Gentherapie übereignen, von der sie nicht wissen, was das überhaupt bedeutet? Wie ist es möglich, dass Ärzte, die vormals ihren Hippokratischen Eid doch grösstenteils ernst nahmen, nun gentechnische Medikamente mit unbekannten Langzeitfolgen verabreichen, deren Beipackzettel leer ist oder aber hunderte von schweren Nebenwirkungen verspricht, nur um eine Atemwegserkrankung aus der gewöhnlichen Klasse der Corona-Viren zu bekämpfen? Wieso wollen solche Ärzte den Versprechungen glauben, es gäbe gar keine Langzeitfolgen bei jenen Medikamenten, obwohl sie genau wissen, mit Medikamenten, die auf die Genese von neuem Leben Einfluss haben wie beispielsweise Contergan, ging es bisher selten gut aus? Und wie kommt es, dass vormals für ihr kritisches Denken bekannte Leute wie Tilo Jung oder auch Claus von Wagner und Max Uthoff nun streng regierungskonform harsche Kritik nur noch an jenen üben, die von der jeweils aktuellen, hakenschlagenden Regierungsmacht abweichen, ja mithelfen, eine regelrechte Hexenjagd zu veranstalten auf “Corona-Leugner”, “Schwurbler”, “Verschwörungstheoretiker” oder gar “Nazis“?
Dass sich Menschen gerne ein Bisschen der Gesellschaft anpassen, ist wohl in unserer Art angelegt. Vermutlich könnten wir gar keine solche Gesellschaft bilden, hätten wir nicht die Eigenschaft, Kooperation zu wollen. Und bei so manchem stand auch die irrsinnig erscheinende Wertung, die Obrigkeit sei nun völlig verrückt geworden, dem Grundvertrauen gegenüber, so schlimm wird es ja schon nicht sein, etwas mit zu machen um weniger Ärger zu haben. Aber wie hat es so viele während einer liberaleren Zeit als kritische Geister wahrenommene Leute erwischt, nun völlig unreflektiert zu Hexenjägern zu werden? Und wie wurden so viele vormals angenehme Nachbarn und Mitmenschen zu Blockwarten? Der lutherische Theologe und Vertreter der Bekennenden Kirche, Dietrich Bonhoeffer, hat während einer anderen totalitären Pandemie des Geistes seine Einschätzung zu dieser Frage formuliert:
Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse läßt sich protestieren, es läßt sich bloßstellen, es läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurückläßt. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch durch Gewalt läßt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden – in solchen Fällen wird der Dumme sogar kritisch – und wenn sie unausweichlich sind, können sie einfach als nichtssagende Einzelfälle beiseitegeschoben werden. Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden; ja, er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bösen. Niemals werden wir mehr versuchen, den Dummen durch Gründe zu überzeugen; es ist sinnlos und gefährlich. Um zu wissen, wie wir der Dummheit beikommen können, müssen wir ihr Wesen zu verstehen suchen. Soviel ist sicher, daß sie nicht wesentlich ein intellektueller, sondern ein menschlicher Defekt ist. Es gibt intellektuell außerordentlich bewegliche Menschen, die dumm sind, und intellektuell sehr Schwerfällige, die alles andere als dumm sind. Diese Entdeckung machen wir zu unserer Überraschung anläßlich bestimmter Situationen. Dabei gewinnt man weniger den Eindruck, daß die Dummheit ein angeborener Defekt ist, als daß unter bestimmten Umständen die Menschen dumm gemacht werden, bzw. sich dumm machen lassen. Wir beobachten weiterhin, daß abgeschlossen und einsam lebende Menschen diesen Defekt seltener zeigen als zur Gesellung neigende oder verurteilte Menschen und Menschengruppen. So scheint die Dummheit vielleicht weniger ein psychologisches als ein soziologisches Problem zu sein. Sie ist eine besondere Form der Einwirkung geschichtlicher Umstände auf den Menschen, eine psychologische Begleiterscheinung bestimmter äußerer Verhältnisse. Bei genauerem Zusehen zeigt sich, daß jede starke äußere Machtentfaltung, sei sie politischer oder religiöser Art, einen großen Teil der Menschen mit Dummheit schlägt. Ja, es hat den Anschein, als sei das geradezu ein soziologisch-psychologisches Gesetz. Die Macht der einen braucht die Dummheit der anderen.
Genau hier liegt die Wirkungsweise der Veröffentlichung der RKI-Files begründet. Sie ist weniger in der zusätzlichen Aufklärung oder eher Bestätigung dessen verwurzelt, was den Kritikern sowieso schon klar war, indem sie nun Belege dafür liefert, dass die “Pandemie” praktisch gar nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, sondern vielmehr auf einer völlig entgrenzten Orgie totalitärer Machtausübung. Ihre Wirkung entfaltet sich also darüber, dass durch ihren Einfluss nun die Machtblöcke wieder Auftrieb bekommen, die in Konkurrenz zu den in der Orgie verhafteten Akteuren stehen. Dieselben Akteure reagieren ihrerseits auch nicht durch Scham, sondern zum Einen durch Exzentrik bis hin zur Verschwörungstheorie, um sich mit allen Mitteln an der Deutungshoheit wie am Rand einer Klippe fest zu halten, die sie auf keinen Fall verlieren dürfen, um nicht abzustürzen. Zum Anderen bildet sich eine Gruppe von vormaligen Orgien-Teilnehmern heraus, die nun als geläutert gelten wollen, und sich an die Spitze der Welle der Aufklärung zu stellen suchen, um die Gruppe der Orgiasten und damit der zukünftigen Verlierer so schnell wie möglich zu verlassen und in die Gruppe der neuen Gewinner zu wechseln. Sie suchen das sinkende Schiff wie die sprichwörtlichen Ratten zu verlassen, noch trunken von all der Macht, aber den Kater, der auf jede Orgie folgt, fürchtend.
Die nun mögliche Zusammenführung der Gesellschaft ist also in der Spaltung der Machteliten begründet. Sie spaltet in “Tagesschau” und “Welt”, in “Bildzeitung” und “T-Online”. Die Möglichkeit einer Zusammenführung liegt also im Meinungspluralismus, der durch die Spaltung einer totalitären Ideologie wieder in Ansätzen möglich wird.
Ein solcher Meinungspluralismus tut Not. Denn während der Versuch im Auftrag der globalistischen Eliten noch nicht vorüber ist, mit dem WHO-Pakt die weltweite Machtorgie zu stabilisieren und festzuschreiben, hat jene längstens rüber auf das zusätzliche Pferd des CO2-Ablasshandels gewechselt, in dem wieder “die Wissenschaft sagt”, was nicht bezweifelt oder kritisiert werden darf. Dazu hat die Kriegstreibersekte ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, endlich den Dritten Weltkrieg einschliesslich des möglichen Einsatzes von atomaren Waffen herbei zu reden.
Will die Welt nicht im Globalfaschismus und Dritten Weltkrieg versinken, so ist eine Rückkehr zum Pluralismus unumgänglich. Denn totalitäre Systeme sind immer tyrannisch und menschenverachtend. Und sie gehen auch immer in der Katastrophe aus. Das gilt nicht nur für kommunistische solche von Stalin bis Pol Pot. Sondern es gilt gleichermassen auch für faschistische, kapitalistische solche, in denen der Staat und die Konzerne der Reichen zusammenspannen, um Corona, CO2-Geschäft und Krieg zu machen – Krieg, der als entgrenzter Raubzug im Kapitalismus seinen Samen hat, denn jener trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen.
Es wird Zeit, zurück in die Machtbalance zu finden. Die RKI-Files bieten dafür als Wendepunkt einen Anfang.