Milei: Anarchokapitalist mit Kettensäge als Präsident? – Thesen zum argentinischen Phänomen
Wie kann es sein, dass ein Wirtschaftswissenschaftler, der sich als exzentrischer Fernsehökonom einen (eher zweifelhaften) Namen gemacht hat, zuvor nie ein politisches Amt ausgeübt hat, der über eine landesweit kaum etablierte Parteistruktur verfügte, die Präsidentschaftswahlen für sich entscheiden konnte? Wie konnte dieser Newcomer und Outsider des politischen Feldes, der sich als libertärer Liberaler mit einem anarchokapitalistischen Programm präsentiert hat, 56 Prozent Zustimmung der Wähler auf sich vereinen? – und das in einem Land, in dem ein bedeutender Teil der Bevölkerung an oder unter der Armutsgrenze lebt.
Wer ist Javier Milei, welche Schichten sahen sich durch ihn repräsentiert, was ist von ihm zu erwarten? Die schillernde und höchst widersprüchliche Erscheinung Milei ist seit dessen Auftritt auf dem World Economic Forum in Davos im Januar 2024 auf internationaler Ebene bekannt, wie auch die von ihm verkörperte Mission, den Libertarianismus als zentrale politische Option für die gegenwärtige, vom Sozialismus an allen Ecken bedrohte Welt zu bewerben. Wie konnte der „Hurricane Milei“ (Schuster/Stefanoni 2023) entstehen und wie lässt sich die Massengefolgschaft erklären, die Milei gewinnen konnte?
Die Analyse gibt's hier. Siehe dazu auch „Libertäre“ Regierung in Argentinien verfügt weitere massive Kürzungen in Bildung und Wissenschaft.