Bomben auf Rojava
Seit zwölf Jahren findet ausgerechnet im Bürgerkriegsland Syrien ein visionäres soziales Experiment statt: Seit dem 5. Oktober 2023 wird es täglich von der Türkei bombardiert — und die Welt schaut weg.
In der „Rojava“ genannten autonomen Region im Nordosten Syriens leben Millionen Menschen mit radikaldemokratischen Bürgerräten, unter weiblicher Leitung und mit ökologischen Werten. Die Bevölkerung von Rojava stellt eine zentrale Bedrohung für jede bestehende Regierung dar — insbesondere für solche mit imperialistischen Ambitionen —, indem sie der Welt ein praktikables Modell für eine friedliche multiethnische Koexistenz zeigen, das auf gelebter politischer, kultureller und ökologischer Autonomie beruht. Zum zehnjährigen Jubiläum des visionären Projekts schrieben Alnoor Ladha und Martin Winiecki vor zwei Jahren einen Artikel. Aus Anlass der jüngsten Bombardierungen der Region veröffentlicht Manova eine deutsche und aktualisierte Version, um auf die von den Leitmedien verschwiegene Katastrophe aufmerksam zu machen.