Putsch der Opportunisten – Zerfall der Linkspartei
Wer hätte gedacht, dass die Parteiführung von Die Linke noch die intellektuelle Kapazität mobilisieren kann, um den politischen Betrieb mit echten Innovationen zu bereichern? Die Rigorosität, mit welcher der Vorstand auf offener Bühne die eigene Partei zerlegt, dürfte in der Geschichte der Bundesrepublik ziemlich einmalig sein – die Praxis des «autogolpe», also des von der Spitze her lancierten Putsches gegen die eigene Institution oder Organisation, kannte man bislang nur aus Südamerika. Den Charme des Neuen hat auch, dass man Genossinnen und Genossen zur Niederlegung von Mandaten auffordert, bevor Ausschluss oder Austritt erfolgt sind. Derlei wird dadurch nicht lustiger, dass man behauptet, die Operation diene dazu, die Linke als «plurale» Partei zu erhalten.