Gekaufter Journalismus
Der Staat ködert die Medienleute mit Karriereversprechen, Honoraren und Exklusivnachrichten und macht so das Gerede von der Unabhängigkeit zu einer Farce.
Distanz zur Macht versprechen uns die Redakteure der Leitmedien und kleiden sich in das Gewand eines neutralen Berichterstatters, der zwar eine Meinung haben darf, aber trotzdem nach Objektivität strebt. Pustekuchen. Die Macht lockt mit allem, was sie hat — mit Nähe, mit Posten, mit Geld. Die gute Nachricht: Wenigstens ein Teil der Öffentlichkeit schaut inzwischen genauer hin und legt so nach und nach die Verflechtungen frei, die den medial-politischen Komplex lange zu einer Bastion gemacht haben. Je mehr sich der Schleier lüftet, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch die anderen aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen und vom Journalismus das einfordern, was in Mediengesetzen und Pressekodex steht.