“Was also müsste man einem Herrschsüchtigen heute raten, um sich in die Position eines Sonnenkönigs zu bringen?”
Der Rat sollte dahin gehen, den breiten Massen des Volkes den Zugang zu bezahlbarer Energie zu nehmen. Über je weniger Energie die Menschen für sich verfügen, desto geringer ist ihre Chance, eigene Lebensplanungen gestaltend zu realisieren. Vollends kontraproduktiv sind in diesem Kontext Energieüberschüsse aus Kraftwerksproduktion. Die Beratung der Mächtigen sollte also dahin gehen, möglichst viele Kraftwerke abzuschalten oder sie – besser noch – gleich ganz abzureißen. Das Volk hat dann im besten Falle nicht einmal mehr theoretisch die Möglichkeit, die alte Technik wieder in Betrieb zu nehmen. Die wenige verbleibende Energie muss zentral verwaltet und gesteuert werden. Schon Lenin wusste bekanntlich: Vertrauen ist gut, Kontrolle aber besser. Unerträglich wird auf Dauer sein, dem Volk Fahrzeuge zu belassen, die mit Verbrennungsmotoren betrieben werden können. Mit einem vollen Tank kann schließlich jeder dahin fahren, wo es ihm selbst gefällt. Das sollte mindestens auf mittlere Sicht verboten werden. Elektroautos mit Anbindung an zentral überwachte Computer bieten hier optimierte Kontrollmöglichkeiten. Um sicherzustellen, dass das Wissen der Gesellschaft über die Herstellung billiger Energie schon bald verlorengeht, wäre zu empfehlen, Ingenieurstudiengänge an den Hochschulen abzuschaffen. Auf diese Weise stirbt die letzte Generation derer, die noch weiß, wie man ein Kraftwerk baut, ganz natürlich aus. Sinnvoll ergänzt wird sein solches Konzept kurzfristig durch die Einführung von Studiengängen, die nachfolgende Generationen nur mit nicht nutzbarem Wissen versorgen. Mittel- und langfristig sollte völlig davon abgerückt werden, allen Angehörigen eines Jahrganges sinnvolles Lesen und Schreiben beizubringen. Ohne Sprache kein Denken, ohne Denken keine lästigen Fragen, ohne lästige Fragen ungestörte Herrschaft.