>b's weblog

Stanford-Experte: „Lockdowns waren der größte Fehler in der Geschichte der öffentlichen Gesundheit“.oO( … )

Die Botschaft der Toten

Titelbild

Statt die Todesursache von Verstorbenen in ihrem Körperinneren zu suchen, behilft sich die Medizin oft mit Pseudodiagnosen.

Eigentlich lernen die Lebenden seit einigen Jahrhunderten von den Toten. So steht es jedenfalls noch an den Wänden medizinischer Universitätsinstitute: „Mortui vivos docent.“ Aber welche Lehren ziehen wir denn aus der Übersterblichkeit von mittlerweile 20 Prozent und der Epidemie plötzlicher und unerwarteter Todesfälle? Ist das Schweigen um die Toten nicht beredt genug? Der Lerneifer bezüglich der Botschaften der Toten war bei den Medizinern immer auf einen kleinen Personenkreis beschränkt. Lange hatte man kein Problem damit, dass Obduktionen untersagt waren. Und als schließlich ab dem 16. Jahrhundert das Tabu bröckelte, wollten es nur wenige Ärzte wirklich genau wissen. Und diese sezierten in Italien und später in Paris. Noch bis ins 20. Jahrhundert schnitten Behandler ihre toten Patienten meist selbst auf — blind für mögliche Behandlungsschäden, ohne Wissen über die Krankheitszusammenhänge und oft auch ohne Erfahrung mit dem menschlichen Innenleben. Die ausgeweidete Leiche machte Ärzte selten klüger als die sterbliche Hülle. Heute wären die Obduktionstechniken ausgefeilter. Dennoch ist diese Form der Wahrheitssuche seltener geworden — vielleicht auch, weil man die Wahrheit fürchtet.

Den Artikel gibt's hier.