Pandora Papers: Schlapphüte spielen Whistleblower
“Pandora” ist kein Datenleck, sondern eine Geheimdienstoperation. Die angeblich 12 Millionen Dokumente über Offshore-Geldwäsche und Steuerhinterziehung kamen nicht von einem Whistleblower, sondern wurden in 14 Anlagefirmen abgesaugt. Nicht von “russischen Hackern”, dem fiktiven Gottseibeiuns seit “Russiagate”, und auch nicht von eifrigen Finanzbeamten und Steuerfahndern, sondern von unseren Freunden von NSA und CIA. Um das festzustellen, reicht ein Blick auf die Landkarte, denn von den 300 verdächtigten Politikern und Prominenten stammt kein einziger aus den USA. Den angeblich 600 Journalisten, die den Datenbestand an 1,29 Terrabyte ein Jahr lang durchforstet haben, ist das offenbar nicht aufgefallen. Und bei der Pressekonferenz des Internationalen Investigativ Konsortiums ICIJ und auch in den Veröffentlichungen, die ich dazu gesehen habe, wurde die Kernfrage gar nicht gestellt: woher kommen die Daten eigentlich, wer hat sie zur Verfügung gestellt und welche Interessen werden damit verfolgt?