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Deutschland – große Klappe, nix dahinterWachsende Ungleichheit: Die Macht der Hyperreichen

Kampf gegen eine Seuche oder Kampf gegen die Verfassung?

Ich bin einer der wenigen noch lebenden Menschen, die aktiv bei der Ausrottung einer wirklich tödlichen Seuche, nämlich der Pocken, mitgearbeitet haben. Anfang der 1970er Jahre war ich zwei Jahre lang im Pockenausrottungsprogramm der WHO als Surveillance Officer zuständig für die Ausrottung der Pocken im Landkreis Wollamo in Äthiopien.

Die Pocken waren eine durch einen Virus verursachte Krankheit, die im Lauf der Geschichte unzählige Menschenleben gefordert hat, besonders in Gebieten, wo keine natürlichen Abwehrkräfte in der Bevölkerung vorhanden waren (zum Beispiel in Amerika). Die beiden Varianten Variola maior und Variola minor unterschieden sich hauptsächlich durch die Todesquote – 30% bzw. 10% – der Erkrankten starben daran.

Voraussetzung für die Ausrottung der Pocken wie auch jeder anderen durch Viren verursachten Krankheit ist eine hundertprozentig wirksame Impfung. Für das Pockenausrottungsprogramm wurden eine eigene Impftechnik und Impfstoffe entwickelt, die dieser Anforderung entsprachen.

Alles andere als ein hundertprozentiger Schutz vor der Infektion hätte die Arbeit im Pockenausrottungsprogramm zu einem Himmelfahrtskommando gemacht, da man immer wieder in unmittelbaren Kontakt mit Pockenkranken gekommen ist. Irgendwelche nicht 100%ig virendichten Masken oder gar der sogenannte Mund- und Nasenschutz kamen natürlich nicht in Frage. Auch sogenanntes Social Distancing war kein Thema. Von einer Handhygiene konnte in Gebieten, wo oft kaum sauberes Trinkwasser zur Verfügung stand, keine Rede sein.

Alle von der österreichischen Bundesregierung und den Landesregierungen gepredigten und angeordneten Maßnahmen zum “Schutz vor einer Infektion” spielten also bei der Bekämpfung und Ausrottung einer wirklich gefährlichen Viruskrankheit keine Rolle, da sie für den Ernstfall ganz und gar untauglich sind. Wie man auf die Idee kommen kann, eine der Grippe ähnliche Krankheit mit derlei stümperhaften Methoden zu “bekämpfen” oder gar “auszurotten”, ist mir nicht nachvollziehbar.

Woher die Idee stammt, gesunde – sprich symptomfreie – Menschen laufend irgendwelchen Tests zu unterziehen – zu unterwerfen ist hier wohl der zutreffende Ausdruck – wird ebenfalls geklärt werden müssen. Bei der Ausrottung der tödlichen Pocken und bei der ernsthaften Bekämpfung anderer Seuchen spielten derlei Dinge keine Rolle.

Den Bericht gibt's hier.