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Heuchelei hat Hochsaison

Um es vorwegzunehmen: Bitte verzeihen Sie mir den sicherlich emotionalen Tonfall dieses Kommentars. Aber ich bin bei diesem Thema – wie man so schön sagt – familiär vorbelastet. Meine Frau arbeitet selbst als Krankenschwester mit Corona-Patienten. Ja, die Situation auf den Stationen ist prekär. Aber das ist sie nicht erst seit Corona. Die desolaten Arbeitsbedingungen in den deutschen Krankenhäusern sind seit mehr als zehn Jahren bekannt. Dass Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern sowohl physisch als auch psychisch an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und oft darüber arbeiten, ist keine Folge von Corona, sondern der traurige Normalzustand. Die Politik weiß das und auch die Leitartikler und die dauererregte und empörte Twitter-Gemeinde weiß das. Wirklich interessiert hat dies jedoch niemanden. Hin und wieder wird die Pflegekatastrophe zwar mal kritisch zur Kenntnis genommen, doch schon einen Wimpernschlag später muss man ja die nächste Sau durchs virtuelle Dorf treiben. Sorry, liebe Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern – wir sind zwar ganz doll solidarisch, haben aber Wichtigeres zu tun. Aber wir sind in Gedanken bei euch.

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