Tschad: Machthaber Déby ist tot
Der langjährige Präsident und Potentat des Tschad, Idriss Déby, ist tot. Das Militär gab am Dienstag, den 20. April 2021, bekannt, dass Déby seinen Verletzungen erlegen sei, die er sich zuvor im Norden des Landes „an vorderster Front“ im Kampf gegen Rebellen zugezogen hätte. Unmittelbar teilte das Militär mit, dass der Sohn des bisherigen Machthabers für eine Übergangsphase von 18 Monaten die Amtsgeschäfte übernehmen werde. Nach der Verfassung des Landes sollte in einem solchen Fall eigentlich der Präsident des Parlaments diese Rolle für einen deutlich kürzeren Zeitraum übernehmen, bevor Neuwahlen stattfinden. Doch das Parlament wurde durch die Militärführung aufgelöst, die Grenzen wurden geschlossen und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.
Unklar ist, warum der Präsident überhaupt „an vorderster Front“ war und nicht in der Hauptstadt seinen Wahlsieg feierte, der unmittelbar zuvor verkündet worden war. Zwar hatte der Langzeit-Potentat immer wieder seine Rolle auch als militärischer Führer spektakulär unter Beweis zu stellen versucht, dass er jedoch inmitten der von ihm geführten Armee lebensgefährlich verletzt werden konnte, wirft – gerade in Verbindung mit der prompt anschließenden Machtübernahme der Militärführung – gewisse Fragen auf.