UN-Bericht zu Mali: Hochzeit mit 22 Toten
Frankreichs Truppen sollen eine Hochzeitsgesellschaft in Mali bombardiert haben, sagt ein UN-Bericht. Er kritisiert den „Bruch des Völkerrechts“.
Den Bericht gibt's hier. Es wurden 22 Menschen ermordet. Und ich sage bewusst “ermordet”, denn es gab kein Gerichtsverfahren, und die Todesstrafe wird in Frankreich sowieso nicht mehr verhängt oder vollstreckt. Zudem passierte der Massenmord nicht in Frankreich, sondern in Mali, einer französischen Ex-Kolonie mit riesigen Vorkommen an Gold, Uran und vielen anderen Rohstoffen – was dafür sorgt, dass das mit dem “Ex” wohl nicht so ganz ernstgemeint ist.
Die Frage, die unausgesprochen bleibt, ist: ist das eine legitime Methode der internationalen Politik: Massenmord? Und falls man endlich wieder dazu kommt, “Nein” zum Krieg zu sagen, dann stellt sich die nächste Frage: Was muss jetzt passieren, damit das aufhört?
Schon im Altertum war Mali als Goldland bekannt. Auch heute noch geht es um eines der rohstoffreichsten Länder auf dem Planeten beim “Engagement” der Militärmächte Europas in dem Land. Es wäre an der Zeit, das wenigstens mal ehrlich anzusprechen. Es änderte die Perspektive dahingehend, dass man verstehen kann, was in diesem Land eigentlich passiert, und weshalb die europäischen Armeen – auch die deutsche – in diesem Land stehen. Dass es nicht um das Verhindern von islamistischen Terrorismus allein gehen kann, zeigt schon, dass der “Partner” des Westens immer noch Saudi Arabien ist. Wie immer geht es nicht um Menschenrechte, sondern um Schürfrechte.