Über die Reflexionslosigkeit im Digitalen
Einige der Konstituenten des digitalen Wandels lauten bekanntermaßen: Datenbanken und Big Data, Vermessung und Datafizierung, Algorithmen und Vernetzung. Sie verändern und bestimmen in ihrem Zusammenwirken die Art und Weise, wie wir uns informieren, uns Meinungen bilden und generell kommunizieren. Die Digitalisierung schafft neue Möglichkeiten, Formate und Ordnungen der Kommunikation – und sie setzt ihre ständige Optimierung auf allen Kanälen voraus. Die Arten der Kommunikation im Digitalen und der Zwang zu ihrer Aufrechterhaltung, so die These dieses Beitrags, behindern eine Reflexion der Nutzer. Digitale Regime, der auch die Subjektivierungsweisen unterliegen, verunmöglichen eine Kultur der kritischen Distanznahme, verhindern Räume des Nachden- kens, Prüfens und mündigen Urteilens. Der Autor geht dieser Entwicklung auf den Grund und zeigt Folgen eines solchen weitgehend reflexionslosen Kommunizierens auf. Er nimmt dabei die Rückkehr kybernetischer Steuerungsmodelle, z.B. in social media, in den Blick und setzt in seiner Profession als Lehrer am Ende den Schwerpunkt auf erziehungswissenschaftliche Fragen, die sich daraus ergeben.