Abhängige Patientenberatung: wenn man die “Unabhängige Patientenberatung” an einen Pharmakonzern verkauft, ist sie gar nicht mehr so unabhängig – und sie wird auch zur Profitmaximierung genutzt
Rückblick: Die bis dahin zivilgesellschaftlich organisierte UPD war 2016 an die Callcenterfirma Sanvartis übergeben worden, einen Dienstleister der Krankenkassen. 2018 übernahm mit der Careforce GmbH ein Zuarbeiter der Pharmaindustrie das Ruder bei Sanvartis und der UPD (jW berichtete exklusiv am 29. August 2018). Mit der Privatisierung wurden die Beratungsleistungen sukzessive schlechter. Zudem steht seither der Verdacht im Raum, die Fördermittel vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) könnten zweckentfremdet zur Profitmaximierung abgezweigt worden sein – etwa durch überteuerte Softwarelizenzen. Ein Prüfbericht des Bundesrechnungshofes (BRH) vom vergangenen Sommer bestätigte die Vorwürfe und bezifferte die aus der UPD abgezogenen Summen mit 30 Prozent oder 20 Millionen Euro bis zum Ablauf der siebenjährigen Förderperiode.