Date: Wed, 13 Jan 2021 20:45:30 +0100
From: Volker Birk <vb@pep-project.org>
To: Bianca Stebler <b.stebler@tareno.ch>
Subject: Re: Mit Wasserinvestments echten Impact erzielen
On Wed, Jan 13, 2021 at 01:33:41PM +0000, Bianca Stebler wrote:
> Sie möchten zusätzlich zur Erwirtschaftung einer attraktiven
> finanziellen Rendite (+20.5% im 2020, YTD +5.4 im 2021) auch
> gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und mit Ihren
> Investitionen eine reale soziale und ökologische Wirkung erzielen?
> Bei der neuen Impact Anteilsklasse unseres Wasserfonds fliessen 25%
> der Management Fee direkt in wohltätige Projekte, welche Menschen in
> Drittweltländern den Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen. Wir
> als Fondsmanager verdoppeln dabei den Anteil des Investors, um
> gemeinsam einen grossen und direkt messbaren Beitrag zum UN
> Sustainable Development Goal 6 Clean Water and Sanitation zu leisten.
> Die Corona-Pandemie hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie
> wichtig sauberes Wasser und Hygiene für die Gesundheit sind. Wasser
> ist und bleibt die Grundlage des Lebens, und wir wollen unseren Teil
> dazu beitragen, diese für möglichst viele Menschen sicherzustellen.
Hallo, Frau Stebler
Dann schlage ich vor, dass Sie damit aufhören, Wetten auf das
Verdursten von Menschen zu verkaufen, und darüber hinaus auf den
Zynismus verzichten, das auch noch als Wohltat darzustellen, weil sie
einen geringfügigen Teil des Profits an ihre Opfer zurückspenden.
Wenn Sie mit dem Leid und dem Sterben von Menschen Geschäfte machen
wollen, so gibt es doch bereits den Waffenhandel. Menschen zu
erpressen, indem man ihnen das Trinkwasser entzieht und mit einem
Preisschild versieht, ist so abstossend wie es verbrecherisch ist.
Da es vermutlich vergeblich wäre, Ihnen zu erklären, weshalb man seinen
Profit nicht auf das Unglück anderer aufbaut, versuche ich Ihnen die
Sache in Worten zu erklären, die sie vielleicht besser verstehen
können:
Alleine die Tatsache, dass Sie in solche Geschäfte verwickelt sind,
wird von vielen Menschen als negativ empfunden. Das kann ihren Ruf
beschädigen, und das wiederum könnte sich mittelfristig schlecht auf
ihr Geschäft auswirken.
Sie könnten sich die Sache also vielleicht noch einmal überlegen. Es
ist Ihre Entscheidung.
Mit freundlichem Gruss
VB.
P.S.: Ich bin Pressesprecher und auch selber journalistisch tätig. Ich
erlaube mir, unsere Konversation zu veröffentlichen.
--
Volker Birk, p≡p project
mailto:vb@pep-project.org
https://pep.software