Ähnlich wie in der Schweiz gibt es auch in Deutschland 2020 eine Übersterblichkeit bei den über 80jährigen – darunter allerdings nicht
Die überdurchschnittlich hohen Sterbefallzahlen im November 2020 sind fast ausschließlich auf eine Zunahme von Sterbefällen in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen zurückzuführen (+8 192 Fälle oder +19 % über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019). Die Sterbefallzahlen der unter 80-Jährigen sind hingegen auf dem Niveau der Vorjahre. Laut den Zahlen des RKI treten Todesfälle durch COVID-19 gehäuft bei Menschen ab 80 Jahren auf.
Langfristig betrachtet hat sich auch die Altersstruktur der Bevölkerung in den vergangenen Jahren verändert. Die Zahl der Menschen ab 80 Jahren ist von 2015 bis 2019 von 4,7 Millionen auf 5,7 Millionen gestiegen. Neben den direkten und indirekten Folgen der COVID-19-Pandemie können auch solche Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung zu überdurchschnittlichen Sterbefallzahlen beitragen. Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie können allerdings auch dafür sorgen, dass weniger Sterbefälle durch andere Infektionskrankheiten wie beispielsweise die Grippe verursacht werden, was sich ebenfalls auf die Differenz zum Durchschnitt auswirkt. Über die Häufigkeit einzelner Todesursachen können die Sterbefallzahlen jedoch keine Auskunft geben.
(Quelle: Statistisches Bundesamt)
Wenn man die Übersterblichkeit letzten Sommer wegen der Hitzewelle in Betracht zieht, dann bleibt auch bei den über 80jährigen eine Übersterblichkeit im Bereich einer mittelgrossen Grippewelle übrig.
Entweder die Massnahmen haben voll eingeschlagen (aber die empirisch erhobenen Daten dazu widersprechen dem grösstenteils), oder aber Corona ist in Deutschland ein Fehlalarm, denn es wurden 20 Krankenhäuser in dem Jahr in Deutschland geschlossen, ohne dass es zu massiven Überbelegungen kam.