DDR-Anschluss ans Reich: “Was folgte, waren verblühende Landschaften.”
Nachdem 95 Prozent des Volkseigentums in westliche Hände übergegangen waren, begann eine Durststrecke von 18 Jahren, bis auch nur die Wirtschaftsleistung der DDR wieder erreicht war. Nach repräsentativen Erhebungen der Soziologin Yana Milev demonstrierten zwischen 1990 und 1994 drei Millionen Menschen gegen Entlassungen und Ungleichbehandlung – doppelt so viele wie bei der „friedlichen Revolution“ – doch sie wurden ignoriert. Parallel zur Deindustrialisierung sank auch die Geburtenrate um 70 Prozent, ein verlässliches Stimmungsbarometer.