Ruchloser rassistischer Mord in den USA – aber Analysen zum Rassismus in den USA langweilen nur noch
Dass die USA eine zutiefst rassistische Gesellschaft haben, in der die Ex-Sklaven weiter Unterdrückung erfahren, daran hat sich seit der Ermordung von Martin Luther King leider nicht viel geändert.
So traurig wie das ist, die Analyse kann hier keine neuen Erkenntnisse bringen. Wer das Video der Ermordung von George Floyd gesehen hat, und die Gleichgültigkeit im Gesicht seines Mörders, der weiss, dass dieser Mörder sein Opfer nicht als Mensch betrachtet hat.
Das zusammen mit der Tatsache, dass der Mörder Polizist ist, sollte eigentlich ausreichen, um die Proteste im Land zu erklären – wenn man dann noch die unglaubliche Ausbeutung der US-amerikanischen Bevölkerung durch eine ruchlose Oberschicht dazu nimmt. Es gibt ja kaum ein Land, in dem der Marktradikalismus derartige Stilblüten treibt wie in den USA.
Solange wie die US-Eliten ihre Verfassung missachten, solange wird es so weitergehen. Man kann den US-Amerikanern nur wünschen, dass dieses Papier irgend wann einmal zur Geltung kommt.
Das ist vielleicht etwas, woraus man etwas lernen kann: die Verachtung der liberalen Verfassung durch Teile der Eliten gibt es ja seit 2001 auch in anderen Ländern – auch hier in Zentraleuropa. Menschen- und Bürgerrechte werden mit Füssen getreten. Es sollte allen eine Warnung sein, was in den USA passiert, denn es ist eine direkte Folge davon.