Armeeprogramm Fitania in der Schweiz: Milliarden in den Untergrund
Die Armee baut elektronische Schaltzentralen in die Berge. Die geheimen – und nun in einem Buch enttarnten – Standorte sind Teil eines Programms, das 3,8 Milliarden Franken kosten soll.
So gross Fitania auch wirken mag, es ist ein Überbleibsel einer Strategie, die in Dimension und Idee regelrecht grössenwahnsinnig anmutete. Seinen Ursprung hat das Programm Fitania in der Strategie NEO (Network Enabled Operations). Sie war von US-amerikanischen Planspielen inspiriert, wie der Journalist Jost Auf der Maur in seinem Buch schreibt. So sollte in Realp ein «weisser Mammut» entstehen: Zwölf bis fünfzehn Milliarden hätten im Rahmen der Strategie NEO bis 2025 im Berg versenkt werden sollen – ohne dass die Schweizer Stimmbevölkerung etwas dazu zu sagen gehabt hätte. Geplant war eine Art «virtueller Feldherrenhügel», von dem aus die Armee «alle Bewegungen ihrer Truppen und – wenn möglich – die gegnerische Aktion zu Land, zu Wasser und in der Luft überblicken will». Ein totales Informationszentrum für die Armee sozusagen, eine elektronische Schaltzentrale im Untergrund, in die alle Informationen der Truppen rein und alle Befehle wieder rausfliessen. Die gigantische Strategie, schreibt Auf der Maur, sei eine «Allmachtsfantasie», eine «faszinierende Idee aus der Science-Fiction-Welt».