Der Propaganda-Artikel des Tages: «Sanders punktet, Biden gewinnt»
Bei früheren Debatten hat Biden darauf geachtet, sich hinter Barack Obama und hinter seiner achtjährigen Arbeit als dessen Nummer zwei zu verstecken. Aber an diesem Sonntag will er nicht mehr über die Vergangenheit reden. Oder allenfalls, um zu bestreiten, dass Sanders recht hat – trotz Videos und Artikeln, die das Gegenteil beweisen.
So “gewinnt” also Biden: indem er Fakten bestreitet.
Aber Sanders, der rein rechnerisch immer noch die Nominierung gewinnen könnte, weist auf die Schwächen von Biden. Seine Abhängigkeit von Spenden aus Pharmaindustrie, Mineralölindustrie und Wall Street. Seine halbherzige Klimapolitik, zu der auch die Weigerung gehört, das Fracking zu verbieten. Und seine enge Zusammenarbeit mit autoritären und kriegerischen Regimen wie Saudi-Arabien. „Er macht es hart für mich“, sagt Biden, als ein Moderator ihn fragt, wie er es schaffen will, die mehrheitlich jungen AnhängerInnen von Sanders für sich zu gewinnen.
Ja, “er macht es hart” – wieder mit Fakten. Ich hab den Artikel jetzt dreimal gelesen. Seitens Biden finde ich keinerlei Argumente, zumindest nicht in diesem Bericht. Tja, so “gewinnt” man heute eine Debatte: man ist dem anderen argumentlos unterlegen, und liefert hohle Phrasen. Zumindest, wenn man diesem TAZ-Artikel Glauben schenken mag…