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Die Skeptiker-Bewegung ist auf einem gefährlichen Irrweg

Der philosophische Hintergrund…

Der eine oder andere wird es mitbekommen haben: ich hänge den Ideen der Skeptiker-Bewegung an. Wenn ich scherzhaft davon spreche, dass ich Exoteriker bin, dann meine ich damit, dass ich der Idee des Primats der Empirie anhänge. Damit ist gemeint, dass keine Glaubensvorstellung stärker sein soll als das, was man objektiv feststellen kann. Dazu gehört für mich auch, dass ich Wissenschaft für eine hervorragende Methodik halte, Erkenntnis zu gewinnen, und andere Erkenntnisfomen nur dort für sinnvoll, wo Wissenschaft (noch) nichts liefert. Mit Wissenschaft meine ich die methodische Analyse, und insbesondere auch die empirische Wissenschaft, gemeinhin auch Physik genannt, aber auch alle anderen Wissenschaften, so sie den Prinzipien der Parsimonie, der methodischen Analyse sowie der Ergebnisoffenheit entsprechen.

Philosophisch begründe ich das im Humanismus. Um genau zu sein, hänge ich einer Form des Neopositivismus an, die den Linguistic Turn berücksichtigt hat, und nur schwach Metaphysik kritisiert (das heisst konkret, andere mögen sich damit befassen, es ist halt nicht mein Ding).

… und dessen paktische Anwendung

Wenn wir diese philosophischen Ideen mal zusammenfassen, dann halte ich es für schlicht praktikabel, sich die Dinge genau anzuschauen, und offen und vorsichtig mit Urteilen zu bleiben, Fakten zu sammeln, und sich somit einen Eindruck zu verschaffen, mit was man es zu tun hat. Wenn wissenschaftliche Betrachtung sinnvoll möglich ist, dann ist diese zu bevorzugen, und wenn man Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung vorliegen hat, dann ist es eine gute Idee, dieselben zur Kenntnis zu nehmen und mit ihnen zu arbeiten, bis Besseres vorliegt. Besser ist immer das, was die Dinge besser erklärt, die man erfährt. Besser ist also immer ein wissenschaftliches Modell in einer Theorie als informell zu argumentieren, wenn, ja wenn die Ergebnisse die Empirie gut erklären in dem Sinne, dass sie nicht nur Erfahrbares in einen Zusammenhang bringen, sondern auch möglichst Schlüsse auf zukünftige Erfahrungen unter festlegbaren Bedingungen zulassen. Andernfalls ist das zweitbeste, der Devise “sapere aude” folgend sich eigene Gedanken zu machen, dieselben allerdings auch nicht im luftlehren Raum, sondern möglichst immer gegen Fakten prüfend. Genau das macht die Skeptiker-Bewegung in einem entscheidenden Punkt jedoch nicht mehr – und hier versagt sie.

Das Problem: Denkgrenzen werden bei den Skeptikern schnell eingefordert

Hänge ich also der Flacherden-Theorie an? Nein, nicht mal, wenn die Erdscheibe auf vier Elefanten ruht, die auf einer Schildkröte stehen. Bin ich nun der Meinung, die Weltverschwörung würde den Planeten beherrschen? Im Gegenteil, was ich sehe, sind unterschiedliche Interessengruppen, die jeweils ihr eigenes Ding machen. Bin ich nun der Ansicht, die Aliens seien in Roswell gelandet oder mit Chemtrails würden Verkehrsflugzeuge zur Gedankenkontrolle Giftgas versprühen? Hier wird es schon schwieriger, denn ich bin der Ansicht, das sind beides Cover-up-Geschichten. Sprich: sie sind – genau wie die Geschichte zu Pizzagate – erfunden worden, um wahre Geschichten zu verdecken: bei Roswell geht es um die Black projects und White projects von Skunk Works, genauer gesagt um deren Testflughafen. Bei der Chemtrails-Geschichte geht es um Geoengineering und bei Pizzagate geht es in Wirklichkeit um die Machenschaften von Jeffrey Epstein und seinen vielen, mächtigen Freunden und Erpressungsopfern.

Schon diese Haltung qualifiziert mich für einige Skeptiker-Kollegen zum “Verschwörungstheoretiker”. Und hier bereits stelle ich im Gegenzug fest, dass die Skeptiker-Bewegung ein grosses Problem hat: denn ich verlasse damit keinesfalls den Boden der Empirie, sondern vielmehr sprechen alle Empirie sowie alle Forschung, wie Propaganda von wem eingesetzt wird, dafür, dass es so ist. In Wirklichkeit verlassen also die Kollegen den Bereich des kritischen Denkens, wenn sie hiervor schon Angst haben. Am grössten ist dieses Problem jedoch zweifelsfrei, wenn es ums Thema 9/11 geht.

Die Geschichte der 19 Teppichmesser an 9/11 ist ein Dogma für die Skeptiker-Bewegung

Das ist, was ich als Hauptproblem sehe bei den meisten meiner Skeptiker-Kollegen. Sie wollen blind glauben, dass sich ausgerechnet die unwahrscheinlichste aller Bush-Lügengeschichten genau so zugetragen haben soll, wie sie erzählt wird – obwohl man das anhand der bekannt gewordenen Fakten ausschliessen muss. Es ist nicht möglich.

Dabei gibt es nicht einen einzigen Beweis dafür, und jede Menge Empirie, die dem widerspricht. Aber wenn man versucht, darüber zu sprechen, so wollen die meisten das Thema nicht mal anhören (ausser, sie dürfen üble Nachrede gegen alle Ungläubigen führen). Das ist nicht akzeptabel.

Wer sich selbst “Skeptiker” nennt, und für sich in Anspruch nimmt, kritisches Denken zu pflegen, der hat die Verpflichtung, sich die Vorgänge um 9/11 selbst anzuschauen. Dieses Kapitalverbrechen, dem Tausende von Menschen zum Opfer gefallen sind, und bei dem Milliardenschäden entstanden sind, dient bis heute zur Rechtfertigung sowohl des Überwachungskapitalismus, der die Menschenrechte ablehnt und die Entdemokratisierung hervorgebracht hat, als auch dem Führen der Rohstoffkriege, die allesamt völkerrechtswidrig sind, und bei denen Millionen von Menschen ums Leben gekommen sind – und weiter ums Leben kommen.

Wer also angeblich kritisch denken will, der muss sich mit dem 9/11 Commission Report und mindestens mit den Berichten des NIST zu WTC7 genau befassen, und ihre Argumentation einer kritischen Prüfung unterwerfen. Dabei muss jedem kritisch denkenden Menschen auffallen, dass im 9/11 Commission Report gar keine akzeptablen Beweise vorgelegt werden, für praktisch überhaupt nichts, dass der Bericht also völlig in der Luft hängt und seine Argumentation purer Fantasie folgt. Es muss jedem auffallen, dass die scheinbaren Experten des NIST keine Ahnung haben, wie man eine FE-Simulation zu solch einem Thema seriös durchführt, dass das aber sogar nicht ausschlaggebend ist, weil sie ihre Daten auch nicht veröffentlichen sowie praktisch alle Annahmen, denen ihre Simulation (angeblich) entspricht, aus der Luft greifen, und nicht wenige davon sind offensichtlich faktenwidrig. Die ganze Argumentation in den NIST-Berichten ist frei erfunden.

Jedem kritisch denkenden Menschen muss deshalb auffallen, dass die Geschichte der Bush-Regierung unbelegt ist – eine Geschichte, die von genau der US-Regierung erzählt wurde, die beim Lügen mit den angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak erwischt worden ist, was rund 1.2 Millionen Menschen das Leben gekostet hat, darunter ungefähr eine halbe Million Kinder und tausende US-Bürger als Soldaten und Veteranen. Das Argument, diese Regierung würde nie Tausende töten, nur um einen politischen Vorteil zu haben, darf also getrost als widerlegt gelten. Das Gegenteil ist der Fall, und das ist belegt.

Und schliesslich, wer kritisch denken können will, der muss sich die Frage stellen, weshalb das FBI als zuständige Behörde weder den Einsturz von WTC7 untersucht hat, noch hat das FBI die Tatsache untersucht, dass es vor 9/11 Insiderhandel an der Börse gegeben hat – eine Tatsache, für die die Uni Zürich mehr als nur einen Anfangsverdacht liefert, nämlich einen wissenschaftlichen Nachweis. Es findet also für Kapitalverbrechen, die auch in den USA Offizialdelikte sind, keine Strafuntersuchung statt.

Statt nun wenigstens die Nase herauszuhalten (und das ist bei einem solchen Thema für Humanisten bei den regelmässigen Menschenrechtsverstössen der US-Regierungen bis hin zum massenhaften politischen Mord mit Drohnen kaum möglich), weiss man bei den Skeptikern nichts Dümmeres, als auch noch auf den Leuten rumzuhacken, die auf diese Tatsachen hinweisen, dass die ganze Geschichte, so wie sie erzählt wird, nämlich erstunken und erlogen ist.

Das ist es, was mich von anderen Skeptikern unterscheidet: ich bin nicht bereit, mein kritisches Denken dort einzustellen, wo es nicht mehr wohlfeil gegen Eso-Spacken geht, sondern wo das Narrativ der Macht in Frage gestellt wird, wenn man das Hirn eingeschaltet lässt, und sich selbst ein Bild macht.

Denn das nicht zu tun, bedeutet für einen Skeptiker nicht nur Feigheit. Es bedeutet bei diesem Thema Untertanengeist. Und das ist noch schlimmer, denn das ist die grösste Kraft, deren sich die Gegenaufklärung regelmässig bedient. Vormalige Skeptiker machen sich so zum Teil der Reaktion. Sie verlassen damit die Aufklärung.