An alle, die sich aufregen, dass der Amri-Untersuchungsausschuss behindert wird: es fand und findet gar keine ernsthafte Strafermittlung im Mordfall Breitscheidplatz statt
Nein, bisher ist nicht belegt worden, dass Amri der Täter war – jedenfalls nicht so, wie es für einen Strafprozess notwendig ist. Damit steht der Täter eben gerade noch nicht fest.
Es gibt Indizien, die auf Amri als Täter hinweisen. Es gibt Beweise, die seine Täterschaft belegen – aber ausgerechnet diese Beweise sehen nach Fälschungen aus, und sie stammen von der Polizeibehörde, die bereits beim Aktenfälschen in Sachen Amri erwischt wurde: vom LKA Berlin. Dass mal wieder ein Ausweisdokument gefunden worden sein soll, und das “bei der zweiten Untersuchung”, ist nicht glaubwürdig.
Dagegen gibt es eine ganze Reihe Beweise und Indizien, die auf einen anderen Täter als Anis Amri hindeuten: die Verfolgung eines Flüchtenden durch einen Augenzeugen des Anschlags. Die Polizei nahm daraufhin den Pakistaner Naved B. fest, hat aber dann festgestellt, dass derselbe nicht der Täter gewesen sei. Es ist jedoch ungeklärt, ob der Mann, den der Augenzeuge verfolgt hat, tatsächlich besagter Naved B. gewesen sein kann, denn der Augenzeuge hatte den Täter bei seiner Flucht aus den Augen verloren:
Ein Augenzeuge hatte beobachtet, wie der Fahrer aus der Kabine gesprungen und geflohen war. Er verfolgte den mutmaßlichen Attentäter und alarmierte währenddessen die Polizei. Beide sollen die Budapester Straße entlang in Richtung Tiergarten gelaufen sein. An der Siegessäule stoppten die Beamte den Tatverdächtigen – aber offenbar den falschen. Später stellte sich heraus, dass der zivile Verfolger den Fliehenden offenbar schnell aus den Augen verloren hatte. Die Festnahme war nur auf Grundlage einer vagen Personenbeschreibung erfolgt.
Wen hat der Augenzeuge dann aus dem Führerhaus flüchten sehen, um ihm – letztlich erfolglos – nachzusetzen? Anis Amri sicher nicht. Der schlenderte derweil gemütlich von der U-Bahn kommend aus dem Bahnhof Zoo hinaus.