Jugoslawienkrieg: Massenmörder setzen das Narrativ
Ein hochrangiger State Department Pensionär hat mir mal bei einem Lunchgespräch – er war Anfang der neunziger an verantwortlicher Stelle im Diplomatischen Dienst in Jugoslawien – auf meine These, dass die gleichzeitige Anerkennung von Slowenien und Kroatien durch Genscher ein wesentlicher Teil der deutschen Schuld am Jugoslawienkieg war, gesagt, mag sein. Zentral sei aber gewesen, dass die Führung im State Department Jugoslawien durch die Afghanistan-Brille gesehen habe: Islamistische Fundamentalisten als Boots on the Ground gegen die Serben aka Russland. Mit dieser simplen Sichtweise sei der interne Krieg angefacht worden, bis hin zum Angriffskrieg der NATO auf Serbien und seiner Zerbombung mit großflächigen Verseuchungen durch Uranmunition.
Die Zerschlagung Jugoslawiens hat bereits 1990 mit den kriminellen Aktionen des IMF begonnen, die den Ausstieg Sloweniens und Kroatiens vorantrieben. Die ethnischen Säuberungen durch die Kroaten in bester Tradition der Ustascha und mit katholischem Segen waren die Ouvertüre für das Ukrainedesaster im Geiste des Faschisten Bandera. Mit der Etablierung des Mafiastaats Kosovo wurde das Völkerrecht endgültig in die Tonne getreten – ohne Plebiszit wie in der Krim, wohlgemerkt. Der Balkan musste wie zu Zeiten der Badgadbahn wieder zerschlagen werden. Am perversesten waren die Propagandalügen für das Herbeibomben der Menschrechte, die den Angriffskrieg als Mittel der Hegemonialpolitik in Deutschland salonfähig machen und die Direktiven der Nürnberger Prozesse schreddern sollten.
Dass sich Peter Handke diesen Geschichtsfälschungen und der massiven Ausbreitung des Kriegs in unseren Alltag entgegenstellt, wird ihm nicht verziehen. Besonders nicht von den linientreuen Massenmedien, die aus gutem Grund immer dünnhäutiger werden – sie haben bis heute widerwärtige Kriegstreiberei mit schrecklichen Folgen zu verantworten.
(Quelle: Forist “Herr K.” im Heiseforum)