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Die Wirklichkeits-Macher

Titelbild

Der Skandal um den betrügerischen Spiegel-Reporter Claas Relotius muss im Kontext eines insgesamt gestörten Verhältnisses der Presse zur Wahrheit gesehen werden.

Kurz vor Weihnachten letzten Jahres veröffentlichte der Spiegel einen bitteren Beitrag in eigener Sache. Man war einem Betrüger auf den Leim gegangen. Doch nicht irgendeinem, sondern dem Paradepferd des Blatts: Claas Relotius. Damals gerade 32 Jahre alt, von 40 Preisen Ruhm beschwert, darunter vier Mal der Deutsche Reporterpreis — 2018 wurde er als bester Journalist des Jahres ausgezeichnet. Aufgedeckt hatte die Affäre der Kollege Juan Moreno. Von den Schwierigkeiten der Enttarnung handelt sein Buch „Tausend Zeilen Lüge. Das System Relotius und der deutsche Journalismus“ — zugleich ein Versuch, den Betrug im medialen Kontext zu verstehen. Walter van Rossum hat sich mit dem Buch beschäftigt.

Den Artikel gibt's hier.