Wie die hessischen Behörden den NSU und die Lübcke-Mörder decken
Der Mitarbeiter des hessischen Verfassungsschutzes Andreas Temme war dienstlich mit dem Neonazi Stephan Ernst, dem mutmaßlichen Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke befasst. Das teilte Innenminister Peter Beuth (CDU) am Donnerstag dem Innenausschuss des hessischen Landtags mit.
Auch mögliche Beziehungen von Temme zu Markus H., der wegen Beihilfe zum Mord an Lübcke in Untersuchungshaft sitzt, schloss Beuth nicht aus. Lübcke war am 2. Juni auf der Terrasse seines Wohnhauses erschossen worden.
Die Informationen sind explosiv. Sie bestätigen die Existenz eines weitverzweigten Netzwerks, das vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), auf dessen Konto mindestens zehn rassistische Morde gehen, über die Lübcke-Mörder bis in den Verfassungsschutz und höchste Regierungskreise reicht.