Spanien: Guardia Civil im Francoland
Inwieweit ist das Erbe des „spanischen Faschismus“ unter Francisco Franco in den politischen Strukturen noch am Leben? Wie tief sind die heutige Armee, die Sicherheitskräfte, die Justiz und die Wirtschaft von Francos Diktatur geprägt? Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir Francos Regime kurz skizzieren. Die 40 Jahre Franco-Herrschaft begannen mit einem Militärputsch 1936 und verankerten sich in drei Jahren blutigen Krieges. Während des Krieges und nach dem Sieg begann eine „Säuberung“ von allen oppositionellen Kräften: Anarchist_innen, Kommunist_innen, Sozialdemokrat_innen, baskische und katalanische Unabhängigkeitsbefürworter_innen, progressive Lehrer_innen und Intellektuelle wurden getötet. Über 100.000 Leichen liegen bis heute in Massengräbern begraben, 250.000 Menschen sind ins Exil gegangen und jahrelang wurden über eine Million Menschen in Arbeitslagern inhaftiert. Die politischen Stützen des Francoregimes waren die katholische Kirche, eine wirtschaftliche Oligarchie und die verschiedenen Sicherheitskräfte. Unter diesen spielte die Guardia Civil eine führende Rolle. Gravierende Menschenrechtsverstöße wie Folter oder außergerichtliche Hinrichtungen waren ihre grausame Realität.