Chile: Zufälliger Tod eines Aktivisten
“Ein Anarchist, der verhört wurde, fiel durch ein Fenster. Während meine Kollegen ziemlich vernünftig behaupten, dass der Anarchist Selbstmord begangen hatte, war das Urteil des Gerichts, dass sein Tod ein Unfall war.” So der ermittelnde Polizeikommissar in der weltberühmten Groteske von Dario Fo “Zufälliger Tod eines Anarchisten”, das auf der wahren Geschichte des Todes des Anarchisten Guiseppe Pinelli basiert. Die Realität für Aktivisten in Chile ist mindestens genauso bitter, wie das Theaterstück grotesk ist. Sie werden bedroht, zusammengeschlagen, sterben in scheinbaren Unfällen oder bringen sich um. Ermittlungen verlaufen im Sande, Verantwortliche werden selten ausfindig gemacht.