Der Schweizer Bundesrat lässt Fake News zum gebrochenen E-Voting-Kryptosystem der Post verbreiten
Die Sicherheitsforscher um Sarah Jamie Lewis haben an dem seltsamen “Test” der Post nicht teilgenommen. Hätten sie den Knebelvertrag dort unterschrieben (was kein seriöser Sicherheitsforscher machen wird), so würde nun auch nicht aufgedeckt, dass das E-Voting-System von Post und Scytl die zugesicherte Eigenschaft der “Universalen Verfizierbarkeit” gar nicht liefert.
Es handelt sich dabei auch nicht um eine “Lücke”, die man mal so eben stopfen könnte. Die Forscher haben geleakten Code verwendet, bei dem die Post von einer “Raubkopie” spricht. Angreifer wiederum würden eine solche Veröffentlichung gar nicht benötigen, das ist nur für seriöse Sicherheitsforscher wichtig, dass Code tatsächlich in die Öffentlichkeit gelangt (und nicht nur unter Knebelvertrag).
Gut finde ich, dass Ihr erkannt habt, dass das Post-System damit die Bedingungen zum Einsatz nicht erfüllt. Leider versteht Ihr noch nicht, dass die Post dieses Problem gar nicht in den Griff kriegen kann: das Problem, ein sicheres E-Voting-System herzustellen, ist unlösbar.
Es wäre langsam an der Zeit, mehr Kontakt mit der Realität herzustellen. Ihr seht doch, dass Überlegungen zur Mathematik alleine nicht genügen, nicht wahr? Jetzt braucht es nur noch den Schluss, was denn das insgesamt für Konsequenzen hat. Dann kann man E-Voting in der Schweiz endlich ad acta legen: es funktioniert nicht.