Die Rückkehr des IS
Berichte über ein erneutes Erstarken des IS begleiten den gestrigen Kurzbesuch von Außenminister Heiko Maas in Bagdad. Maas war gestern in die irakische Hauptstadt gereist, um bei dem neuen irakischen Ministerpräsidenten dem Berliner Dringen auf einen stärkeren Einfluss im Irak Nachdruck zu verleihen. Unter anderem setzte er sich für einen milliardenschweren Auftrag für Siemens ein und hörte, wie sein Bagdader Amtskollege irakische Flüchtlinge zur Rückkehr in ihr Herkunftsland aufrief. Die irakischen Behörden sind laut Berichten nicht nur für den schleppenden Wiederaufbau in den sunnitisch geprägten Landesteilen verantwortlich. Sunniten werden darüber hinaus im Namen des Kampfes gegen den IS willkürlich inhaftiert, gefoltert oder ohne Schuldbeweis zum Tode verurteilt. “Das ist nicht nur Rache am IS”, erklärt ein hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter: “Das ist Rache an den Sunniten.” Beobachter warnen, dies treibe dem im Untergrund fortbestehenden IS neue Kämpfer zu. Dieser befindet sich laut Berichten bereits wieder “in der Offensive”.