Kennt jemand Heinz Fromm?
Wahrscheinlich nicht und das ist das Problem. Fromm ist Maaßens Vorgänger und als solcher 2012 auf eigenen Wunsch in Rente gegangen. Eben waren die Schredderungen der Akten sieben Tage nach dem Auffliegen des NSU bekannt geworden und Fromm war der Ansicht, er sei hintergangen worden. Wäre ja auch mal interessant, ob das so war, oder ob nicht in Wirklichkeit die Befehle von oben kamen.
Ab dann ist Fromm medial völlig verschwunden. Der Mann der mit Absatand das größte Wissen über den NSU und sein Umfeld hatte, ist nicht ein einziges Mal dazu befragt worden. Wobei alle wissen, dass in einem Geheimdienst die Informationen an der Spitze zusammen laufen, während weiter unten nur Teilwissen vorhanden ist. Aber nein, Fromm wurde nicht befragt und alle fanden das normal.
Was unter anderem daran liegt, dass ein pensionierter Geheimdienstler grundsätzlich nichts sagt. Man kann ihn in keiner Weise unter Druck setzen, denn Konsequenzen hat das erst, wenn er in einem Strafprozess angeklagt wird. Das aber passiert nicht, weil aus dem Dienst keine Anklage kommt. Da würden sich die Ankläger selbst gefährden.
Das ist nun einer der ganz wesentlichen Bausteine für das eigentliche Resultat des NSU-Prozesses: der Verfassungsschutz hat geschreddert, er hat gelogen, er wusste weit mehr als zugegeben. Aber es hatte keinerlei Konsequenz. Keiner aus dem Apparat hat auch nur die geringste Strafe bekommen. Das war das Ziel und das wurde erreicht. Dann kann man ja so weiter machen.
Der Verdacht ist doch, dass Maaßen jetzt in gleicher Weise verschwinden sollte wie Fromm. Gerade in dem Moment, in dem im Fall Anis Amri der erste, natürlich abgestrittene V-Mann auftaucht. Da sollte nun statt Maaßen ein Neuer mit Namen Hase hingesetzt werden, der dann von nichts eine Ahnung hat und damit die Aufklärung verhindert. Ja, der war schon am 26. August in Chemnitz und musste von einer Frau in seinem Diensteifer gebremst werden. (Späßle)
So gesehen wird bei der ganzen Sache mit völlig falschen Argumenten und an völlig falschen Fronten gekämpft. Seehofer hat das Richtige getan und das rechtfertigt die zwingende Annahme, dass dies unbewußt geschah. Jedenfalls ist Maaßen nicht einfach weg. Er muss noch Fragen beantworten und das ist nicht unerheblich.
(Quelle: Leser Artur_B auf Heise)