Die Fake-Demokratie
Die als Demokratie getarnte Elitenherrschaft kollabiert.
Walter Lippmann (1889-1974) war einer der einflussreichsten Publizisten und „public intellectuals“ in den USA des 20. Jahrhunderts. Dieser Tage hat der Westend-Verlag seinen Klassiker „Die öffentliche Meinung“ (1922) neu herausgebracht. Auch wenn unbestritten ist, dass Lippmann einem eher elitären Demokratieverständnis folgte, lautet die Frage: Ist dieses Buch eine zynische, machiavellistische Anleitung zur Massenmanipulation? Oder handelt es sich um eine frühe Mahnung vor den verheerenden Folgen moderner Propagandatechniken? Ulrich Teusch sieht in Walter Lippmann vor allem den besonnenen Aufklärer. Im heutigen politischen Leben der USA wäre er eine randständige, einsame Figur.