Armutsberichterstattung zur Abschreckung – je mehr neoliberale Ideologie in das politische Handeln einzieht, desto weniger wird es die Verwirklichung sozialer Menschenrechte geben
Die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik der vergangenen 30 Jahre, begleitet durch regelrechte Kampagnen der Konzernmedien, haben mit dazu beigetragen, dass die Politiker keine Angst haben müssen, wenn neue Meldungen über gestiegene Armut verbreitet werden, dass die Betroffenen ihre Rechte einfordern und die Systemfrage stellen. Die Angst liegt vielmehr bei den Betroffenen, selbst von Armut und Ausgrenzung erwischt zu werden. Die individuelle Schuldzuweisung, selbst für die Lage verantwortlich zu sein, hat gewirkt. Die Menschen in den prekären Lebens- und Arbeitsverhältnissen haben neben der lähmenden Angst verinnerlichte Schuldgefühle, weil sie sich und ihren Angehörigen keine gute Lebensperspektive bieten können.