Fake-News in Ellwangen
Das “The Voice Refugee Forum” überschlug sich fast vor Begeisterung. „A Very Big SALUTE to the Refugee Resistance in Ellwangen“, schrieb die älteste Flüchtlingsorganisation Deutschlands. „Mit einer starken und kraftvollen Faust in den Himmel, begrüßen wir die Tapferkeit und den Mut unserer Mitflüchtlingsbrüder und -schwestern, um die gefühllose und unmenschliche Abschiebung eines togolesischen Flüchtlings zu verhindern und sein Recht auf Menschenwürde zu verteidigen.“ Die zweiseitige Erklärung schloss mit „Lang lebe der Widerstand!!!“ Und “The Voice” waren nicht die einzigen. Praktisch die gesamt antirassistische Szene hatte sich gleichsam über Nacht in einen Fanclub der widerspenstigen Flüchtlinge in der baden-württembergischen Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) Ellwangen verwandelt. Zwei Tage nachdem das Voice-Papier kursierte, hatte eine Delegation aus Ellwangen einen bejubelten Auftritt bei der „Welcome United“-Konferenz des Migrationsforschernetzwerks „kritnet“ in Göttingen.