Neues Geldspielgesetz: Schreckgespenst aus dem Casino
Innerhalb der Geldspielbranche kam angesichts des Referendumserfolgs Panik auf. Es musste ein ebenso wirkmächtiges Gegenargument her. So erfand die Branche das Schreckgespenst der gefährdeten Gemeinnützigkeit. Überall hängen derzeit Plakate mit alarmistischen Botschaften wie «Tiergehege geschlossen – wegen Geldmangel» oder «Sportgeräte gestrichen – wegen Geldmangel». Die Botschaft fährt ein.
Doch sie ist falsch, wie ein Blick in die Geschäftsberichte der Lotterie- und Wettbranche ergibt. Deren Abgaben an die Kantone sind zwischen 2005 und 2016 von 491 Millionen Franken auf 630 Millionen Franken gestiegen. Es gab also laufend mehr finanzielle Mittel für gemeinnützige Zwecke. Wie eine Studie der Universität Bern zum Geldspielgesetz zeigt, deutet auch künftig nichts auf einen Einbruch der Abgaben hin. Die Gemeinnützigkeit ist keinesfalls gefährdet. Die Kampagne der BefürworterInnen trägt Züge einer bewussten Täuschung.