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“Wider dem Neutralitätsgesetz – Emanzipation statt Berufsverbote”?TOP SECRET: Square Dance auf Kuba

Mit Nazis reden – über den Unterschied zwischen gut gemeint und gut gemacht

Über Nazis wird viel zu viel geredet. Mit Neonazis viel zu wenig. Denn Neonazis sind Menschen – Menschen, die einer völlig kaputten und brandgefährlichen Ideologie anheim gefallen sind. Ihre politischen Parteien wie NPD und die sogenannte “AfD” sind brandgefährlich. Die Ausrede, es handelte sich bei Neonazis etwa um “besorgte Bürger”, ist leicht zu durchschauen. Um so wichtiger ist es, klar Position zu beziehen, wo auch immer Neonazis sich äussern. Aber nicht, indem man sie zum Verstummen bringen will. Sondern, indem man sie anspricht:

  1. Ich nenne Neonazis immer auch Neonazis, ausnahmslos. Die sogenannte “AfD” hat als Propaganda-Methode, dass Neonazis nun auf keinen Fall mehr so genannt werden wollen. Schon deshalb ist es unumgänglich, Neonazis dann auch immer als solche öffentlich zu bezeichnen.

  2. Ebenso wichtig ist es, in der Sprache genau zu sein. Man sollte auf keinen Fall Leute, die keine Neonazis sind, so nennen. Nicht alles, was politisch rechts ist, sind Neonazis. Man benötigt eine exakte Definition. Ich verwende die Folgende: Leute, die nationalistische Ideologie zeigen, und die Rassismus oder Kulturchauvinismus vertreten, nenne ich öffentlich Neonazis. Wenn sie mit der Lüge daherkommen, man würde so etwa den “Nationalsozialismus verharmlosen” oder jetzt schon alle Menschen, die eine “andere Meinung” vertreten, als Neonazis bezeichnen, dann erkläre ich jedesmal in aller Ruhe, dass die Kriterien Rassismus und Kulturchauvinismus sind: Rassismus ist, wenn man Menschen für schlecht hält aufgrund ihrer biologischen Abstammung, und Kulturchauvinismus ist, wenn man Menschen für schlecht hält aufgrund ihrer kulturellen Zugehörigkeit. Wer andere Menschen “Maximalpigmentierte” oder “Musel” nennt, diskriminiert. Wer einen Fall einer schlechten Person nimmt, und aus diesem Fall auf die ganze Gruppe schliesst – z.B., indem ein Vergewaltiger vorgezeigt wird, der Muslim ist, und dann wird gegen die Muslime argumentiert, weil “die vergewaltigen”, dann handelt es sich praktisch immer um Neonazis. Das sage ich dann auch sofort deutlich. Und wenn es wieder einmal bestritten wird, trage ich sofort die Definition vor, und weise darauf hin, dass das exakt Nazi-Argumentation ist.

  3. Ruhe bewahren und nicht provozieren lassen sind wichtig – und vor allem auch, sich nicht abbringen oder aufhalten lassen. Neonazis erklärt man auch zehnmal – und wenn es sein muss hundertmal, dass es Neonazis sind. Man spricht sie IMMER auf ihre Schuld an, die sie so auf sich laden, indem sie dafür sorgen, dass immer Gewalt bis hin zum Mord verübt wird. Sie hören das meistens nicht gerne. Aber auch deshalb ist es notwendig.

  4. Auf keinen Fall darf man sich auf die Argumentationslinien von Neonazis einlassen. Sondern bereits ihre Prämissen sind alle falsch. Wenn ein Nazi also ein Argument bringt, so ist immer notwendig, dass man zuerst hinterfragt, auf welcher Idee das Argument überhaupt basiert. Praktisch immer ist diese Idee bereits falsch. Deshalb geht man auf Argumente von Neonazis praktisch nie ihrer Logik folgend ein. Stattdessen überlegt man sich immer, was hier mit dem Argument ohne es zu sagen unterstellt wird, und thematisiert das.

  5. Ich gebe Positionen nicht auf, wenn Neonazis sie gut finden – genauso wenig, wie ich sie aufgebe, wenn sie sie schlecht finden. Die “Meinung” von Neonazis besteht aus einem Sammelsurium von Irreleitungen durch eine hirnrissige und inhumane Ideologie. Sie spielt keinerlei Rolle in meinen eigenen Überlegungen. Die Trennung von Religion und Staat ist richtig. Ob Neonazis das gut finden, ist mir völlig gleichgültig. Dass man Menschen auf der Flucht hilft, ist richtig. Ob Neonazis das schlecht finden, spielt keine Rolle. Dass man Leute, die als Flüchtlinge kommen, sich dann aber wie die Axt im Walde verhalten, wieder rausschmeisst, ist richtig. Egal ob das Neonazis gut finden. Dass man Menschen in Not nie abweist, ist richtig. Egal ob das Neonazis schlecht finden. Und so weiter. Es ist wichtig, Neonazi-Argumente nie in eigene Überlegungen mit einzubeziehen, weder positiv noch negativ. Genauso wichtig ist es, dass Neonazi-Argumente keine Rolle spielen, wenn man mit Nicht-Nazis diskutiert. Ich bewerte niemand positiv, weil er inhaltlich Nazis widerspricht. Ich bewerte niemand negativ, weil er inhaltlich mit irgend einer Position eines Neonazis übereinstimmt, die nicht in Rassismus oder Kulturchauvinismus begründet ist. Es ist sehr wichtig, das so zu handhaben. Denn das erste, was wieder aufhören muss, ist, dass Neonazis die Diskussion bestimmen. Deppen-Ideologen wie “AfD”ler sind die letzten, denen man so viel Einfluss zugestehen sollte.