In Kreuzberg regt sich Widerstand gegen die Gentrifizierung durch den dort geplanten “Google-Campus”
Anfang 2018 soll in Kreuzberg in der Ohlauer Straße (im alten Umspannwerk, Ecke Paul Linke Ufer) ein sogenannter „Google Startup Campus“ eröffnen. Auf einigen tausend Quadratmetern will Google einen Ort schaffen, wo nicht nur diverse sogenannte „Startups“ Möglichkeiten zur Vernetzung und zum Austausch finden, sondern wo vor allem Google selbst frühen Zugang zu möglicherweise profitablen neuen Ideen erhält und nebenbei eine Menge Daten abgreifen kann.
Google ist einer der größten Konzerne der Welt und verdient sein Geld vor allem mit der Sammlung und Auswertung persönlicher Daten, mit Überwachtungstechnik, aber auch in diversen anderen Feldern, etwa in der Zusammenarbeit mit dem Militär. Google steht für einen kompromisslosen, knallharten, neoliberalen Kapitalismus, inklusive Steuervermeidung in großem Stil und der engen Zusammenarbeit mit staatlichen Institutionen und Geheimdiensten.
Konzernen wie Google ist es fast egal, ob sie 20, 40 oder 100 Euro pro Quadratmeter Miete bezahlen. Sollte Google tatsächlich den „Start Up Campus“ in Kreuzberg eröffnen, droht eine weitere drastische Steigerung der eh schon hohen Wohn- und Gewerbemieten in der Umgebung. In London, wo von Google ebenfalls bereits 2012 ein solcher „Startup Campus“ eröffnet worden war, verdoppelten sich in der Folge die Gewerbemieten in den angrenzenden Bezirken innerhalb von weniger als zwei Jahren.
(Quelle: “Google Campus” verhindern)