Absturzangst im Transitraum
Wie George Clooney uns hilft, Martin Heidegger zu verstehen.
In der Abstiegsgesellschaft klammert sich der kümmerliche Rest der gehobenen Mittelschicht wie betäubt an die letzten Statussymbole des eigenen prekären Aufstiegs. Bloß nicht zu den Verlierern zählen! Nur nicht das Karriere- und Anpassungssubjekt verlieren! Man sammelt Bonusmeilen, gönnt sich den abendlichen Hotelbar-Whisky, lebt flexibel in serieller Monogamie. Doch was geschieht, wenn die eigene luxurierte Routine plötzlich ins Wanken gerät? Was, wenn nicht das Ausbrennen in der Überforderung, sondern das Verglühen in der Unterforderung in Wahrheit das Problem ist? Was, wenn Langeweile sich nicht mehr in sinnvolle Handlungen mit Bedeutung übesetzen lässt? Ist der allgegenwärtige Leistungsfetisch etwa nur ein Simulakrum, hinter dem sich ein schwarzes Loch verbirgt? Ist unsere Welt am Ende, in den Worten von Shakespeares Macbeth, nur ein Märchen, erzählt von einem Irren, voll Lärm und Wut, das nichts bedeutet?